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Filmkritik
Frank Bannister, seines Zeichens "Psychic Investigator" in dem kleinen Städtchen Fairwater, könnte es beruflich schlechter gehen. Seine Einmann-Agentur für Prävention und Schadensbegrenzung in Sachen übersinnliche Phänomene läuft passabel. Seit seinem Autounfall, bei dem er seine Frau verlor, auf wundersame Weise aber die Fähigkeit erlangte, mit Geistern zu kommunizieren, betreibt er diese ungewöhnliche Profession. Cyrus, Stuart und Judge sind drei dieser nur für ihn sichtbaren untoten Seelenwesen, denen es nicht gelungen ist, ins erlösende Licht zu gelangen. Dafür verrichten sie jetzt ihren Job als Poltergeister für Frank und jagen ihren Opfern den Schrecken ein, den sodann die Agentur für gutes Geld austreiben darf. Aber Fairwater hat noch weit ungeliebtere Bewohner: Da wäre zum Beispiel Patricia Bradley, eine nach jahrelangem Klinikaufenthalt als geheilt entlassene Psychopathin, die immer noch ihrem hingerichteten Freund Johnny Bartlett nachtrauert, dem sie seinerzeit half, zwölf Menschen in einem Krankenhaus niederzumetzeln. Bartlett, auch einer aus Fairwater, der mit diesem Massenmord einen neuen Rekord brechen wollte, scheint auch nach seinem Tod die Gegend nicht aus seinen Fängen zu lassen: mysteriöse Todesfälle mehren sich nämlich unter den braven Bürgern der Stadt.Die Logik will es aber, daß nicht Bartletts unheiliger Geist, sondern Frank Bannister zum Haupttatverdächtigen der Todesdelikte aufsteigt. Und wer wird diesem Geisterbeschwörer schon glauben, daß eine Macht aus dem Jenseits alles daransetzt, ihren zu Lebzeiten aufgestellten Highscore weiter und weiter in die Höhe zu treiben.Es scheint inzwischen ein ungeschriebenes Gesetz: sobald ein künstlerisch eigensinniger und trotzdem kommerziell erfolgreicher Regisseur sein heimatliches Terrain verläßt, um in Hollywood zu arbeiten, ist es mit der Originalität erst mal vorbei. Den Chinesen John Woo und Tsui Hark bekam beispielsweise dieser Schritt ebensowenig wie Peter Weir, der - obwohl er sich gut im System der Majors etablierte - nie wieder die künstlerische Radikalität seiner australischen Frühwerke zeigte. Peter Jackson scheint es nun ebenso zu gehen. Als Wunderkind des neuseeländischen Kinos konnte er mit Produktionen wie "Meet the Feebles" (fd 29 104) oder "Braindead" (fd 30 378) seinem exzentrischen Geschmack von blood and gore ungehindert frönen. Schließlich kam "Heavenly Creatures" (fd 31 127), der Film über einen Elternmord, der in den 50er Jahren Neuseeland aufwühlte, für den Jackson mehrfach preisgekrönt und für den "Oscar" nominiert wurde.Wie verflogen scheint jene Unbeschwertheit, anarchische Fantasie und ironische Leichtigkeit, mit der Jackson bisher seine außergewöhnlichen Stoffe realisierte. "The Frighteners" wirkt im Vergleich wie eine zähe, unausgegorene Horrorkomödie von der Stange. Ein bißchen "Ghost" ein bißchen Freddy Krueger und viele, viele Kompromisse. Der Humor hat mehr von Kalauern als von satirischer Ironie, und die größtenteils computeranimierten Geistere ekte erzeugen trotz aller Sorgfalt mehr künstlerische Sterilität als fantasievollen Grusel. Schließlich ist es auch mit der inneren Logik nicht gut bestellt, denn es will sich nicht so recht erschließen, wann die Geistwesen tatkräftig ins Geschehen eingreifen können und wann sie nur flüchtig sind wie Wasserdampf. Und trotzdem, "The Frighteners" hat gewisse Momente: Kamerafahrten, Slapsticks, in denen das Talent Jacksons aufblitzt. Und die gut instruierten Bösewichter stehlen wieder allen noblen Charakteren die Schau: Jake Busey als wahnsinniger Massenmörder und der auf Splatterfilme abonnierte Jeffrey Combs mit einem sehr amüsant overacteten Auftritt als ein wahnwitzig zwielichtiger Spezialagent.