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Filmplakat von SUPER-MAN - THE CHRISTOPHER REEVE STORY

SUPER-MAN - THE CHRISTOPHER REEVE STORY

106 min | Dokumentarfilm | FSK 12
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Noch nie zuvor gezeigte Heimvideos und außergewöhnliche persönliche Archive enthüllen, wie Christopher Reeve vom unbekannten Schauspieler zum ikonischen Filmstar als der ultimative Leinwand-Superheld wurde. Nach einem tragischen Unfall, der ihn querschnittsgelähmt machte und von einem Beatmungsgerät abhängig werden ließ, lernte er die wahre Bedeutung von Heldentum als Aktivist.
  • RegieIan Bonhôte, Peter Ettedgui
  • ProduktionsländerVereinigtes Königreich
  • Produktionsjahr2024
  • Dauer106 Minuten
  • GenreDokumentarfilm
  • AltersfreigabeFSK 12
  • IMDb Rating8.3/10 (110) Stimmen

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Filmkritik

Die Fernsehdokumentation „Super/Man“ über den Schauspieler Christopher Reeve (1952-2004) lohnt auch auf der großen Leinwand und ist bewegender und aufwühlender als viele, formal wesentlich anspruchsvollere Dokumentarfilme! Das liegt vor allem an der Person von Christopher Reeve und wie jene über ihn berichten, die ihn besser kannten. In den USA konnte Reeves gesellschaftlich und politisch viel bewegen, weil er nach seinem Reitunfall im Jahr 1995, der ihn bis zu seinem frühen Tod 2004 an den Rollstuhl fesselte, als berühmter Star viel für Menschen mit Behinderungen bewirkte. Als Schauspieler blieb er unterschätzt, weil er meistens nur mit den vier „Superman“-Filmen in Verbindung gebracht wird, die er zwischen 1978 und 1987 drehte.

Dabei wollte Christopher Reeve dieses Image immer abstreifen und versuchte sich an diversen Genres. So drehte er zweimal mit James Ivory in „Die Damen von Boston“ und dem Klassiker „Was vom Tage übrig blieb“ oder auch an der Seite von Charles Bronson in einer Verfilmung von Jack Londons „Der Seewolf“. Begonnen hatte der ehrgeizige junge Schauspieler an Broadway-Theatern. Dort arbeitete er mit Katherine Hepburn, Jeff Daniels und William Hurt zusammen. Als er den Kollegen offenbarte, dass er nach London zu Probeaufnahmen von „Superman“ fliegen würde, war William Hurt empört und beschwor Christopher Reeve, diese Rolle in einem kommerziellen Film auf keinen Fall anzunehmen. Auch sein hochintellektueller Vater, der die Familie früh verließ, war peinlich berührt, als er erfuhr, dass sein Sohn im bis dahin aufwendigsten Superhelden-Film mitspielt.

„Superman“-Szenen, die noch heute beeindrucken

Der Dokumentarfilm von Ian Bonhôte und Peter Ettedgui beginnt mit langen Sequenzen aus „Superman“, die auch heute noch beeindrucken. Schaut man sich das Werk aus dem Jahr 1978 an, staunt man über dessen Dramaturgie. Christopher Reeve taucht in der Doppelrolle des linkischen Journalisten Clark Kent und des selbstsicheren Superman erst nach 45 Minuten auf. Die erste „Actionsequenz“. in der er sein „Love Interest“ Lois Lane rettet, kommt erst nach einer Stunde. Und wie patriotisch die US-Amerikaner in ihren Superhelden-Filmen sein können, offenbart eine Szene, in der die Journalistin Lois Lane ihn fragt, in welcher Rolle sich Superman überhaupt sieht: „I fight for justice, truth and the American way“, lautet die Antwort. In der deutschen Synchronfassung wird „die amerikanische Lebensart“ wegzensiert und mit „Ich kämpfe für Wahrheit, Gerechtigkeit und die Würde des Menschen“ übersetzt.

Schon während der Dreharbeiten in London verliebte sich Christopher Reeve in die Britin Gae Exton, mit der er zwei Kinder hatte und abwechselnd in London und den USA lebte. Die Beziehung zerbrach daran, dass sich Reeve zunehmend für seine Karriere entschied und kaum Zeit mit seiner Familie verbrachte. In den Interviews mit seinem Sohn und seiner Tochter wird klar, dass er als Vater für seine Kinder kaum da war. Später, nach der Heirat mit seiner zweiten Frau Dana, verbesserte sich das Verhältnis zu ihnen spürbar. Gerade diese sehr persönlichen Schilderungen verklären Christopher Reeve nicht.

Wie ein großes Drama in mehreren Akten

Aufgebaut ist der Film wie ein großes Drama in mehreren Akten, ohne dabei reißerisch oder kitschig zu sein. Der Schock für Reeve nach dem Unfall war enorm. Als er sich fürs Weiterleben entschied, setzte er in den USA Signale. Ein Jahr nach dem Unfall trat er bei den „Oscars“ auf. Er begann auch wieder in Filmen mitzuwirken, beispielsweise 1998 in einem Remake von „Das Fenster zum Hof“, wo er die Rolle übernahm, die im Hitchcock-Original James Stewart spielte. Kurz vor seinem Tod führte er 2004 bei „The Brooke Ellison Story“ Regie über die erste querschnittsgelähmte Frau in den USA, die einen Universitätsabschluss erreichte.

Menschen zu helfen, die mit einer Behinderung lebten, wurde für Reeves zu einem immer wichtigeren Anliegen. Zusammen mit seiner Frau gründete er das „Christopher and Dana Reeve Paralysis Resource Center“, eine Einrichtung, die Querschnittgelähmten hilft und in Forschung investiert.

Der biografische Film ein in jeder Hinsicht ein bereicherndes Werk, das das Leben feiert und den Mut, weiterzuleben. Besonders bewegend sind vor allem die Archivbilder, in denen Reeves bester Freund Robin Williams zu sehen ist. Wenn beide zusammen bei der „Oscar“-Show einen Preis verleihen, ironisch angekündigt von Robin Williams als Superman und Reeves als Popeye, darf man seinen Tränen freien Lauf lassen. Denn dieser Film ist hochemotional und ein Beispiel dafür, dass der Inhalt manchmal getrost über der Form stehen darf, wenn ein Film so voller Humanismus ist. Hier wird der Mensch und der Schauspieler Christopher Reeves nähergebracht, der ein sehr großes Herz hatte und immer ein Kämpfer blieb. Zudem bekommt Lust, sich die Spielfilme mit Christopher Reeve neu anzusehen.

Erschienen auf filmdienst.deSUPER-MAN - THE CHRISTOPHER REEVE STORYVon: Jörg Taszman (30.11.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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