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Filmkritik
Es ist ein besonderer Tag für Sonic. Im Kreis seiner jüngst erweiterten Familie wird der Jahrestag seiner Erdankunft gefeiert. In deren Mitte scheint der außerirdische Igel endgültig auf der Erde angekommen zu sein. Wobei ihm im dritten Teil der „Sonic the Hedgehog“-Reihe nicht nur die Adoptiveltern Tom (James Marsden) und Maddie (Tika Sumpter) beistehen. Auch seine Freunde, der zweischwänzige Fuchs Tails und der rote, ebenfalls außerirdische Igel Knuckles, sind an seiner Seite. Viel Zeit, die Gemeinsamkeit und Sonics Ehrentag zu genießen, bekommt die intergalaktische Patchwork-Familie allerdings nicht. Noch bevor die gegrillten Marshmallows aufgegessen sind, landet ein Helikopter der Weltpolizei „Guardian Units of Nations“, kurz G.U.N. Ein dritter extraterrestrischer Igel ist aufgetaucht. Und der ist furchtbar wütend auf die Welt.
Shadow ist ein düsteres Spiegelbild von Sonic. Er musste das Leben im Labor erdulden, vor dem Sonic sich im ersten Teil retten konnte. Die Familie, die Sonic nach dem Tod seiner Mutter und seiner Flucht vom Heimatplaneten in Tom und Maddie fand, wurde Shadow genommen. Maria (Alyla Browne), die seinerzeit die einzige Bezugsperson im weitgehend auf eine Energie-Forschungsstation reduzierten Leben des Igels war, starb bei einem tragischen Unfall. Wo Sonic sich, trotz aller Tragödien seines jungen Lebens, Unschuld und Integrität bewahrt und das Idealbild einer Patchwork-Familie gefunden hat, ist Shadow nur Hass und Verbitterung geblieben.
Unterstützung vom Erzfeind
Regisseur Jeff Fowler hält den Ton der Exposition leicht und stellt zugleich die gut sichtbaren moralischen Leitplanken des Kinderfilms auf. Was dazwischen passiert, macht die Sache aber etwas komplizierter. Shadow ist mächtiger als Sonic und seine Gefährten, und seine Absichten sind zunächst nicht klar. Um ihn aufhalten zu können, braucht das Team Sonic die Unterstützung des ehemaligen Erzfeinds Ivo Robotnik (Jim Carrey), der seit seiner letzten Niederlage im Daily-Soap-Koma vor dem Fernseher dahinvegetiert und sich einzig für Fast Food aus der Mikrowelle und den nächsten Plot-Twist der Endlos-Serie interessiert.
Als neben Shadow auch noch der totgeglaubte Großvater von Robotnik (ebenfalls von Jim Carrey gespielt) auftaucht, erwachen die Lebensgeister des ehemaligen Erzfeindes. Die Figuren-Konstellationen der Vorgängerfilme werden neu gemischt.
„Sonic the Hedgehog 3“ bietet ein entsprechend komplizierteres Hin und Her, da Sonic und seine Familie hier gegen den Hauptwidersacher Shadow, Teile der G.U.N.-Truppen und die Roboter und Drohnen der Robotniks antreten, die mal Freund, mal Feind sind. Gesucht wird die Superwaffe der G.U.N.-Organisation, eine Art Todesstern, den Shadow und Großvater Robotnik zur Vernichtung des ganzen Planeten aktivieren wollen. Der Einsatz ist also eine Stufe höher als in den ersten beiden Filmen, und das Spielfeld ebenfalls eine Dimension größer. Trotzdem besitzt das Spiel selbst aber nicht mehr die Dynamik, welche Teil 1 und zu einem gewissen Grad auch Teil 2 auszeichneten. Mit dem komplexeren Plot bürdet sich der dritte Teil eine längere Liste von thematischen und dramaturgischen Zwängen auf, die sukzessive abgearbeitet werden müssen.
Nicht mehr verspielt und einfallsreich
Tatsächlich hält der dritte Teil sein weiter aufgefächertes Universum erzählerisch und thematisch gut zusammen. Wirklich verspielt und einfallsreich ist das aber nur noch selten. „Sonic the Hedgehog 3“ reist um die Welt, lässt viel in die Luft gehen, zieht oft das Tempo an, holt sich zusätzliche Energie heran und lässt Jim Carrey in gleich zwei Rollen frei drehen. Die Robotnik-Doppeldarbietung ist ein Highlight innerhalb der Filmreihe. Wirklich zum Tragen kommen die körperliche Energie des Schauspielers und die Möglichkeiten der Animationen, die ihn umschwirren, aber nur in einer der ansonsten eher spröden Szenen.
Im Geheimversteck der G.U.N., beziehungsweise in dessen Schwerkraft-Fallen-System bringt der Film alle Parteien zusammen. Menschen und außerirdische Helden wie Schurken werden im Wechsel in die Höhe katapultiert und wieder auf den Erdboden gedrückt. Jedes Wesen versucht mit seiner eigenen Technik und dem ihm eigenen Bewegungsapparat, der Schwerkraft zu trotzen, die im willkürlichen Wechsel zwischen „an“ und „aus“ die bunte, energetische Slapstick-Nummer antreibt.