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Filmplakat von MUMIEN - EIN TOTAL VERWICKELTES ABENTEUER D, ab 0

MUMIEN - EIN TOTAL VERWICKELTES ABENTEUER D, ab 0

88 min | Animation, Abenteuer, Fantasy | FSK 6
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Der Film handelt von den lustigen Abenteuern dreier ägyptischer Mumien, die in einer unterirdischen, geheimen Stadt im alten Ägypten leben. Das Trio besteht aus einer Prinzessin, einem ehemaligen Streitwagenfahrer und seinem jüngeren Bruder – und dann ist da noch ihr Haustier, ein Babykrokodil. Durch eine Reihe unglücklicher Ereignisse landen die Mumien im London der Gegenwart. Dort begeben sie sich auf eine verrückte und urkomische Mission, um einen alten Ring zu finden, der der königlichen Familie gehört und von dem ehrgeizigen Archäologen Lord Carnaby gestohlen wurde.

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Filmkritik

Es beginnt mit einem Wagenrennen à la „Ben Hur“, mit allen Schikanen, Gemeinheiten und Unfällen, die man aus dem berühmten Vorbild kennt. Thut gewinnt trotzdem und ist seitdem ein Star. Doch der Sieg ist teuer erkauft – Thut hat wegen der ruppigen Gegner der Mut verlassen. Dass er noch mal ein Rennen fährt, ist ausgeschlossen.

Wir befinden uns im alten Ägypten, mit Kairo und Gizeh als Handlungsorten. Doch in Wahrheit ist dies eine unterirdische, geheime Parallelwelt, die von putzmunteren Mumien bevölkert ist. Für Thut ist das Ungemach noch nicht vorbei. Durch ein Missgeschick, für das sein kleiner Bruder Sekhem verantwortlich ist, erklärt ihn der Pharao zum Bräutigam seiner schönen Tochter, Prinzessin Nefer. Allerdings haben die jungen Leute überhaupt keine Lust zu heiraten.

Eine Welt neben der Welt

Mittlerweile hat man auch Lord Silvester Carnaby kennen gelernt, einen eitlen Archäologen der Jetztzeit, der aus Thuts Grabkammer den königlichen Ring, dem bei der Vermählung eine besondere Bedeutung zukommt, gestohlen hat und sich zusammen mit anderen Schätzen per Schiff auf dem Rückweg nach London befindet. Dort plant er eine große Ägypten-Ausstellung. Thut und Nefer bleibt nichts anderes übrig, als sich an Carnabys Fersen zu heften und in die Welt der Lebenden zu begeben; in ihrem Schlepptau: Sekhem und das putzige Babykrokodil Croc.

Der Spanier Juan Jesús García Galocha erfand schon als Art Director bei „Tad Stones – Der verlorene Jäger des Schatzes“ und dessen Nachfolger antike Welten mit der Schatzsuche als Handlungsmotiv. Nun gibt er mit „Mumien“ sein Debüt als Animationsregisseur. Seinem Film gibt er einen ganz eigenen Look. Dies könnte das alte Ägypten sein, und doch ist es etwas anderes: ein bunter, heller und fantasievoller Ort, in dem die Nacht mit Sternen und Kometen künstlich erhellt wird. Die Mumien, zeichnerisch etwas zu glatt und plan geraten, sehen aus wie normale Ägypter; erst wenn sie grell angestrahlt werden, offenbaren sich ihre Totenköpfe.

Mit Beginn der Nebenhandlung um den skrupellosen Lord Carnaby wird deutlich, dass beide Welten nebeneinander existieren. Mehr als das: Die Welten prallen vehement aufeinander, nicht nur wegen der unterschiedlichen Kulturen, sondern auch wegen der unterschiedlichen Epochen. Der Humor entsteht dabei durch die Missverständnisse, die sich die Mumien im modernen London einhandeln. Da wird ein Fotoapparat für eine Waffe gehalten, ein Riesenrad für ein magisches Sternentor. „Wir sind in Rom!“, hatten sich Thuts und Co. zuvor schon gefreut, weil sie von London noch nie gehört hatten.

Für Kinder und ältere Semester

Allerdings verfolgt Galocha diesen Aspekt nicht weiter. Schnell finden sich die Mumien in der Weltstadt zurecht. Als Brücke zwischen den Kulturen dient eine Aufführung des Musicals „Aida“, bei dem Nefer sich singend in den Vordergrund drängt. Natürlich dürfen auch „The Bangles“ und ihr Song „Walk Like an Egyptian“ nicht fehlen. Mehr Witz entsteht durch die Nebenfiguren wie den naseweisen Sekhem und das putzige Krokodil, über das sich vor allem Kinder freuen dürften. Carnabys dominante Mutter, die ihre vielen Anrufe mit Bernard Herrmanns schrillen Geigen aus Hitchcocks „Psycho“ als Klingelton ankündigt, ist hingegen ein Angebot für ältere Zuschauer.

Unterschwellig werden auch ernste Themen angedeutet. Es geht darum, angesichts von Herausforderungen eigene Entscheidungen zu treffen und seine Träume zu verfolgen, aber auch die Notwendigkeit, sich angesichts von Rückschlägen zu ändern und Mut zu beweisen. Der laute Showdown mit einer Verfolgungsjagd durch Kairo und der Zerstörung der Grabstätten durch einen übergroßen Bagger wäre allerdings nicht mehr nötig gewesen.

Erschienen auf filmdienst.deMUMIEN - EIN TOTAL VERWICKELTES ABENTEUER D, ab 0Von: Michael Ranze (28.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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