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Filmkritik
Der Film beginnt mit der Ortung eines außerirdischen Raumobjektes im Zentrum des Halleyschen Kometen. Bei der Untersuchung dieses Objektes stoßen Colonel Carlson und seine Truppe nicht nur auf die ausgetrockneten Hüllen fledermausähnlicher Ungeheuer, sondern auch auf die in gläsernen Bienenwaben konservierten "makellosen" Körper einer Frau und zweier Männer. Diese schließlich ins Raumfahrt-Zentrum nahe London gebrachten "humanoiden Wesen", insbesondere aber die verführerische, bald nackt umherwandelnde und wie es scheint unbezwingbare Frau, entpuppen sich als todbringende Fracht: Sie haben es auf die Lebenskraft und Seelenenergie der Menschen abgesehen, die von ihnen zu vertrockneten Horrorgestalten ausgesaugt und so selbst in Seelensauger mit unstillbarem Energiebedarf verwandelt werden - andernfalls diese Opfer zu Staub zerbröseln. Die Seuche greift auf ganz London über, das sich nach und nach in ein Inferno verwandelt. Den Löwenanteil der Handlung nimmt die Suche vor allem nach der Verursacherin des Unheils ein. Schlüsselfigur ist Carlson, der auf Grund einer geheimnisvollen Lebensenergieübertragung als lebendiges Peilungsgerät für die humanoide Grusel-Madonna fungiert. Unterstützt von einem "thanatologisch" (todeskundlich) bewanderten Doktor, gelingt es ihm, die Horror-Göttin in der zerstörten Kathedrale zu finden. Von dort sieht man die sich in blauen Schlieren sammelnde Lebenskraft zu einem dem Weihnachtsstern nachempfundenen Seelen-Kollektor aufsteigen. Carlson durchbohrt sich und die Schöne mit einem archaisch anmutenden Schwert und wird dafür mit einer Mischung aus sexuell-mystischer Vereinigung und Himmelfahrt belohnt.
Abgesehen von einigen dramaturgischen Ungereimtheiten ist dies ein durchaus spannendes, trickreiches und routiniert fabriziertes Konglomerat, das mehr von der phantastischen Fabel als von den Charakteren bestimmt wird. Die Figuren gewinnen allesamt kaum an Profil, dienen mehr als psychologielose Staffage für eine Katastrophen-Geschichte, der jeglicher Hintergrund fehlt. Woher das Bedürfnis der Wesen nach Energie stammt und wozu sie verwendet wird, erfährt niemand so recht. Stattdessen leben die Ereignisse nicht nur von Effekt-Anleihen bei Horror- und Science-Fiction-Vorlagen, sondern präsentieren sich darüberhinaus als ein unbeschreiblicher Symbol- und Vorstellungseintopf unterschiedlichsten Ursprungs. Die Vermischung sexueller, exorzistischer, spiritistischer, esoterischer und reichlich verkappt christlicher Deutungsmuster und Vorstellungswelten macht schaudern. Die menschliche Lebenskraft wird als eine dem einzelnen nur zeitweilig innewohnende anonyme und autonome Substanz vorgestellt. "Seele" erscheint als ein rein energetisches Phänomen. Auf dieser Basis kann der Film dann über ein leibloses "Weiterleben nach dem Tod" leicht phantasieren. Nun sind zwar Science-Fiction und Horror Genres eigener Logik, berücksichtigt man aber den wirklichkeitskonstituierenden Charakter der ausgeschlachteten Symbolwelten, dann basiert dieser Film auf einer gefährlich naiven filmischen Ausbeutung traditioneller Metaphern nicht nur christlicher Glaubenssprache.