- Dauer
- FSK
- 12
- Genre
- Drama
- Produktion
- Deutschland, 2018
- Erscheinungsdatum
- 23.01.2018
- Regie
- Lisa Miller
- Darsteller
- Nadine Sauter Kathrin Wolf
Nach Jahren des wilden Lebens, Ende 20, zwei Hochschulabschlüssen aber keinem Geld und erfüllendem Job, befindet sich Toni in einer Sinnkrise. Eine Erbschaftsangelegenheit dient als willkommener Grund ihr kosmopolitisches Leben hinter sich zu lassen und wieder in ihr Heimatdorf zu fliehen, dessen Enge sie ursprünglich hinter sich lassen wollte. Doch dieser Neuanfang geht gründlich schief. Als Praktikantin für den Heimatteil einer Lokalzeitung fühlt sie sich weit unter Wert verkauft und zu Hause nehmen ihr die übergriffigen Eltern jede Luft zu atmen. Zum Glück trifft sie auf die lebenslustige Rosa. Mit ihr sieht die Welt der Heimat auf einmal anders aus. Bei wilden Mopedfahrten und nächtlichen Streifzügen fühlt sich Toni wieder lebendig. Doch die Beziehung wird immer explosiver, je mehr Rosa sich zu der schönen Toni hingezogen fühlt, die sich nur um sich selbst zu drehen scheint. Der Film umreißt die Identitätsfindung zweier Frauen in einem Dorf, das sich selbst mit einer immer komplexer werdenden Welt konfrontiert sieht. (Quelle: Verleih)
„Schön, dass wieder da bisch!“, kommentiert Rosa (Nadine Sauter) Tonis (Kathrin Wolf) Rückkehr aus dem hohen Norden (Berlin) ins schwäbische Idyll. „I wohn jetzt nicht mer drhoim. I wohn jetzt in ner Kommune“, überrascht Rosa ihre alte Freundin beim Fasching in Bubenhausen, auf den Toni ebenso wenig Lust hat wie auf das Leben im Dorf, das Praktikum beim lokalen „Blättle“ oder das erneute Zusammenwohnen mit ihren Eltern. „Was isch bei dir los?“, kommentiert der Familienpatriarch nicht Tonis Gemütszustand, sondern ihre Weigerung Fleisch zu essen, während ihre Mutter die eheliche Tristesse mir Eierlikör schön trinkt – Toni flüchtet von daheim, vor sich selbst, zu Rosa. Liebevoll und urkomisch porträtiert der Film „zwei Frauen und ein Dorf in der Identitätskrise“, wie Lisa Miller ihren Film beschreibt, der größtenteils mit Laiendarsteller*innen in Bubenhausen gedreht wurde, wo die Regisseurin selbst aufwuchs. Der Max Ophüls-Preis-Gewinner 2018 wurde hauptsächlich durch Crowdfunding finanziert und das komplette Team verzichtete auf eine Gage. Der Film besticht durch seine unglaublich witzigen Dialoge, die sympathischen, talentierten Hauptdarstellerinnen und die exemplarische Darstellung des Lebens in ländlichen Dörfern und der Weigerung, mit Veränderungen mitzugehen.
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