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Filmplakat von Flow

Flow

85 min | Animation, Abenteuer, Fantasy | FSK 6
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Eine Katze erwacht in einer von Wasser überfluteten, menschenleeren Welt. Zusammen mit anderen Tieren findet sie Schutz auf einem Boot, doch das Zusammenleben mit ihnen wird zur größeren Herausforderung als die Angst vor dem Wasser. Nun müssen sie lernen, ihre Unterschiede zu akzeptieren und sich an die veränderte Welt anzupassen.
  • RegieGints Zilbalodis
  • ProduktionsländerBelgien
  • Produktionsjahr2024
  • Dauer85 Minuten
  • GenreAnimationAbenteuerFantasy
  • AltersfreigabeFSK 6
  • IMDb Rating7.9/10 (40727) Stimmen

Vorstellungen

Traumpalast Leonberg
Traumpalast Leonberg
Neue Ramtelstraße 2
71229 Leonberg (Württemberg)
Kinodrom Bocholt
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Meckenemstraße 8
46395 Bocholt
Traumpalast Esslingen
Traumpalast Esslingen
Kollwitzstraße 1
73728 Esslingen
Traumpalast Schorndorf
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Rosenstraße 49-51
73614 Schorndorf (Württemberg)
Das Lumen Filmtheater Düren
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Fritz-Erler-Straße 21
52349 Düren
Das Lumen Filmtheater Solingen
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Mühlenplatz 1
42651 Solingen
Traumpalast Waiblingen
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Bahnhofstraße 50-52
71332 Waiblingen
Traumpalast Schwäbisch Gmünd
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Türlensteg 29
73525 Schwäbisch Gmünd
Tichelpark Cinemas Kleve
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Tichelstraße 12a
47533 Kleve
Traumpalast Nürtingen
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Uhlandstraße 10
72622 Nürtingen

Filmkritik

Der lettische Animationsfilmer Gints Zilbalodis hat einen Nerv getroffen: Sein zweiter abendfüllender Film „Flow“ wird schon jetzt gefeiert und geliebt wie wenige andere aktuelle Filme. Dafür, dass er eine Katze als Hauptfigur hat. Und Menschen ausschließlich in den von ihnen hinterlassenen Spuren zeigt, währen er eine Tier- und Natur-Geschichte ohne jedes menschliche Wort erzählt. Aber auch für seine philosophisch-poetische Dimension, die auf Zusammenarbeit, Rücksichtnahme und soziales Miteinander abzielt.

Mit viel Talent, einer großen Fantasie, aber einem recht überschaubaren Budget hat Zilbalodis in Weiterentwicklung seines Kurzfilms „Aqua“ eine eher handlungsarme, dafür aber anspielungsreiche Story entworfen. Die dreht sich um eine kleine schwarze Katze, die zusammen mit anderen Tieren auf einem Segelboot vor einer gewaltigen Flut flieht. Die nicht näher erläuterte Naturkatastrophe, welche die Tiere des Waldes und auch die Katze, die im verlassenen Haus eines Bildhauers wohnte, überrascht und auf dem rettenden Boot zusammenführt, weckt aktuelle Assoziationen: an die Klimakrise, aber auch die Flüchtlingsboote auf dem Mittelmeer.

Eine Arche ohne Menschen

Zudem schwingen Gedanken an die Odyssee und die biblische Geschichte von der Arche Noah mit, wenn sich eine Handvoll Tiere – neben der Katze und einem Hund handelt es sich dabei um ein Wasserschwein, ein Äffchen und einen Sekretärvogel – gemeinsam vor den Wassermassen retten. Dies gelingt durch das Aushandeln von Konflikten, durch Anpassung, Kompromisse und Solidarität, kurz: durch Teamwork. Erzählt wird all das nur über die Körpersprache und Geräusche, Miauen, Bellen und Grunzen; ganz ohne eine dezente Vermenschlichung der Protagonisten kommt auch „Flow“ nicht aus. Es geht, wenn man so will, um die Grundlage jeglicher Zivilisation in einer verwüsteten Welt. Diese Aufgabe müssen die Tiere übernehmen, da sich die Menschheit offensichtlich selbst ausgelöscht hat. Insofern lässt sich „Flow“ als eine Parabel aufs Miteinander und die Gemeinschaft lesen.

Das ist eine gewichtige Botschaft, die aber so einfallsreich wie eindrücklich erzählt wird; dafür gab es den Europäischen Filmpreis und den Golden Globe. Auch bei den bildnerischen Einfällen und dem szenischen Gespür für mystische Welten ist der unabhängig produzierte Film überragend. Die Bildsprache resultiert vor allem aus dem Gegen-, Neben- und Ineinander von menschengemachten Skulpturen, Städten und Palästen, (kunst-)handwerklichen Gegenständen und einer idyllisch-rauen Natur. So hat sich etwas ein Holzboot in einer Baumkrone verfangen; riesige Steinfiguren ragen aus den Fluten, düstere, aus dem Felsen gehauene Kegelberge dräuen am Horizont. Potenziert wird die Wirkung der Bilder durch die Abwesenheit jener Wesen, die diese Kunst und Kultur einst hervorgebracht haben. Die Natur hat sich das Werk der Menschen zurückgeholt. Sie überwächst und überwuchert alles und schleift es mit Hilfe von Wind und Wasser.

Der Kreislauf des Lebens

Es sind betörende, atemraubende Aufnahmen geheimnisvoller Landschaften, die die bescheidenen Produktionsbedingungen fast vergessen machen. Weniger gut gelingt dies bei der Animation der Tiere, vor allem bei den Nahaufnahmen. Das Spiel von Schatten und Licht auf Fell und Federkleid fällt mitunter recht hart aus, die Textur der Tiere ist grob gerendert, der Ausdruck der Augen wenig detailliert. Der mit der frei zugänglichen Grafiksoftware Blender erstellte „Flow“ erinnert in seiner Ästhetik mitunter an ältere Computerspiele, etwa an „Ico“, „Shadow of the Colossus“ oder „The last Guardian“, die zwischen 2001 und 2016 erschienen sind und allesamt von Fumito Ueda entworfen wurden. Weitere Parallelen, auch inhaltlicher Art, finden sich auch Playstation-Spiel „Stray“.

Ungewöhnlich und zukunftsweisend, gerade für den Bereich der Animation, ist „Flow“ aber vor allem in inhaltlicher und dramaturgischer Hinsicht: in seinem Verzicht auf anthropomorphe Tierfiguren wie auch der menschlichen Sprache, mit seinen vielfältigen Interpretationsebenen, der fantasievollen Bildsprache sowie der radikalen humanistischen Botschaft und der gemächlichen Dramaturgie eines Kreislaufs des Lebens, auf die schon der Filmtitel verweist.

Erschienen auf filmdienst.deFlowVon: Katharina Zeckau (18.11.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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