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Filmplakat von Sonnenblumen

Sonnenblumen

101 min | Drama, Kriegsfilm
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Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges sind Giovanna und Antonio gerade in den Flitterwochen. Antonio möchte den Einberufungsbefehl entgehen, doch sein Versuch scheitert. Er muß nach Rußland an die Front. Als er nach dem Krieg nicht mehr heimkehrt,macht sich Giovanna auf die Suche nach ihm.

Vorstellungen

Deutsches Filminstitut & Filmmuseum
Schaumainkai 50
60596 Frankfurt am Main

Filmkritik

Giovanna sucht ihren Mann, der nach dem Krieg als in Rußland vermißt gemeldet wird. Ein Kampfgenosse berichtet Giovanna (Rückblende), wie er Anton im Schnee halberfroren liegen lassen mußte. Sie ist trotzdem überzeugt, daß ihr Mann noch lebt, fährt nach Moskau, sucht ihn auf Friedhöfen, im Fußballstadion, vor Fabriktoren. Schließlich findet sie ihn in einem Dorf, verheiratet (Rückblende: wie er gerettet wird) und mit einem Töchterchen. Niedergeschlagen kehrt sie zurück und heiratet einen anderen. Aber auch Anton treibt`s jetzt hinter ihr her (er hatte vorher nämlich seine Erinnerung verloren) und er sucht sie auf. Doch sie erkennen, daß ihre Lebenswege nun getrennt sind; er fährt zurück nach Moskau. - Gegen Ende des Films verstärkt sich der Eindruck, der Produzent Carlo Ponti wollte mit seiner Frau Sophia Loren mal möglichst billig nach Moskau. Cesare Zavattini kramte dazu ein Drehbuch hervor, das er eigentlich schon vor 15 Jahren wegwerfen wollte. Genosse de Sica, als Regisseur in letzter Zeit immer ein Pechvogel, darf mitfahren. Dazu ein Kameramann, der gern auf dem Kamerakran herumschwebt und am Zoom-Objektiv kurbelt. Und da Marcello die Sophia lange und gut kennt, darf auch er mitspielen. So entsteht ein langweiliges, liebevolles Bilderbuch über eine züchtige Loren, über ein bißchen Italien und Postkartenmoskau, über Mastroianni im kalten Schnee, und vor allem über und mit viel Gefühl von alten Herren. Nur von ganz ferne ahnt man noch, warum de Sica und Zavattini mal Neorealisten genannt wurden. Dieser Film ist rührend anachronistisch (nicht nur wegen des harmlosen, aber treffenden Patzers der Regieassistenz, die bei der Szene mit den heimkehrenden Kriegsgefangenen auf dem Mailänder Bahnhof Giovanna ausgerechnet vor einem Waggon - der Deutschen Bundesbahn postiert!), weil er in jeder Hinsicht an unserer Zeit vorbeigedreht ist: ein vergilbtes, altes Gemälde, liebevoll aber naiv gemalt, das sich nur wegen der großen Namen verkaufen läßt.

Erschienen auf filmdienst.deSonnenblumenVon: Christoph Wrembek (16.4.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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