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Filmkritik
Der kleine Maxe (Lucas Herzog) hat es nicht leicht. Daheim kümmern sich seine Eltern vorwiegend um seine plärrenden kleinen Geschwister. Wenn sie ihren ältesten Sohn einmal wahrnehmen, dann auch nur, weil er in seiner Tollpatschigkeit in der Wohnung wieder einmal Chaos angerichtet hat. Was leider häufiger vorkommt. Trost findet er dann nur bei seinem einzigen Freund Makkaroni, einem Hund.
Die 777 Vorschriften des Herr Schnittlich
Auch in der Schule ist Maxe ziemlich auf sich allein gestellt, weil er ständig mit Regeln des strengen Schulleiters Schnittlich (Max Giermann) in Konflikt gerät. Der Direktor ist ein ausgemachter Regel-Fetischist. 777 Vorschriften inklusive entsprechender Strafen hat er sich ausgedacht und fein säuberlich in einem Buch notiert. Zudem träumt Schnittlich davon, dass seine Regularien bald für alle Schulen im Land Gültigkeit haben sollen. Um deren Tauglichkeit vor Ort zu überprüfen, hat sich ein hoher Beamter des zuständigen Amtes angekündigt. Doch statt diesem erscheint Rasputin Rumpus (Serkan Kaya) von der Behörde für Langeweile-Bekämpfung auf der Bildfläche. Ein schräger Typ, von dem Maxe sogleich begeistert ist und der dem Direktor eine Klassenfahrt vorschlägt. So machen sich Maxe und seine Mitschüler zusammen mit ihrer Lehrerin, Frau Penne (Felicitas Woll), auf den Weg ins Landschulheim, das sich allerdings als verfallene Villa entpuppt.
Ausgedacht hat sich diese Geschichte die Kinderbuch-Autorin Sabrina J. Kirschner, die unter dem Titel „Die unlangweiligste Schule der Welt“ eine Reihe geschrieben hat, deren einzelne Bücher zu Bestsellern avancierten. Der Film ist die erste Adaption. Beim Personal des Geschehens fühlt man sich an Klassiker wie „Das fliegende Klassenzimmer“ erinnert. Neben dem liebenswerten Chaoten Maxe gibt es in der Klasse den Streber, die Zicke und den Jungen mit Übergewicht. Der gestrenge Direktor gemahnt an die Paukerfilme der frühen 1970er-Jahre, und Frau Penne erscheint mit ihrem langen Strickkleid und ihrer Frisur ähnlich aus der Zeit gefallen wie die Schüler in ihren Uniformen.
Rumpus lässt’s krachen
Auch bei dem Spaßbeauftragten Rasputin Rumpus fällt die Zuordnung nicht leicht. Mal rast er wie Daniel Düsentrieb auf einer Rakete Marke Eigenbau durch den Wald, mal hantiert er auf einer hochmodernen Zauberuhr am Handgelenk herum, dann hockt er in einer Art Mini-Raumschiff, dessen Ausstattung aus „Raumpatrouille Orion“ zu stammen scheint.
Ansonsten aber ist hier wenig erstaunlich. Die marode Villa entpuppt sich als Mischung aus Spukschloss und Abenteuer-Spielplatz, wo alle Gefahren dank Maxe gemeistert werden. Ist die Stimmung mal trübe, schickt Rasputin ein großes buntes Tuch – und schon bricht Heiterkeit aus. Später mutiert der Stoff zum Fesselballon, mit dem sich die Schüler in Sicherheit bringen. Spannung dürfte da allenfalls bei ganz jungen Zuschauern aufkommen. Kinder im Alter der Protagonisten werden sich aber eher nach ihrer Spielekonsole sehnen. Zumal auch der Humor gänzlich hausbacken ausfällt. Mal gibt es da eine nette Kettenreaktion, mal versinken die Kinder im Matsch. Wenn der dümmliche Hausmeister von einem Schleudergeschoss in den Genitalien getroffen wird, ist das fast schon ein groteskes Slapstick-Highlight.
Morgendliches Gähnen und Strecken
Das gesamte Figurenkabinett des Films gerät über stereotype Zeichnungen nicht hinaus, und auch der zu Beginn kreuzunglückliche Maxe vermag nicht wirklich zu berühren. Was allerdings nicht den jungen Darstellern anzulasten ist, auch wenn die Regie sie manchmal Szenen aussetzt, die sie schlicht nicht beherrschen können. Etwa, wenn es um das kollektive morgendliche Aufwachen geht, bei dem jeder demonstrativ gähnt und sich streckt.
In der Summe ist dieser Kinderfilm eine ziemlich uninspirierte bis hausbackene Aneinanderreihung von Genre-Versatzstücken mit Elementen aus Märchen, Fantasy, Abenteuer bis Science-Fiction. Es steht zu befürchten, dass diese Adaption aber nicht die letzte aus der gleichnamigen Reihe ist; denn die umfasst sieben weitere Bände.