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Filmplakat von A UNITED KINGDOM

A UNITED KINGDOM

111 min | Drama, Biographie, Lovestory | FSK 6
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A UNITED KINGDOM basiert auf außergewöhnlichen, wahren Begebenheiten. Im Jahr 1947 verliebte sich Seretse Khama, König von Botswana, in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams. Ihre Heirat wurde nicht nur von ihren beiden Familien, sondern auch von den Regierungen Großbritanniens und Südafrikas abgelehnt. Doch Seretse und Ruth trotzten ihren Familien, der Apartheid und dem Britischen Empire - ihre Liebe war stärker als jedes Hindernis, das sich ihnen in den Weg stellte. Sie veränderte die Geschicke einer Nation und inspirierte die ganze Welt. (Quelle: Verleih)
Ende der 1940er Jahre erhält das afrikanische Land Botswana plötzlich international große Aufmerksamkeit: Der Prinz des Staates, Seretse Khama (David Oyelowo), verliebt sich auf einer Englandreise in die Londoner Büroangestellte Ruth Williams (Rosamunde Pike). Aus einer anfänglichen Romanze entwickeln sich schnell Heiratspläne, was in der jeweiligen Heimat der beiden Liebenden für einen Aufschrei in der Bevölkerung sorgt. Seretse und Ruth stellen sich gegen den Willen ihrer Familien, des britischen Empire und der Obrigkeit Botswanas und beginnen ihren Kampf um Unabhängigkeit in Zeiten der Apartheid, um schließlich aus dem gesellschaftlich auferlegten Exil in ihr Königreich zurückkehren zu können. Das Drama basiert auf wahren Begebenheiten. Als Botswana 1966 seine Unabhängigkeit erlangte, übernahm Seretse Khama das Amt des ersten Staatspräsidenten.

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Filmkritik

Es beginnt als Liebesgeschichte wie so viele andere. Als Ruth Williams, eine Londoner Büroangestellte, ihre Schwester zu einer Veranstaltung der London Missionary Society begleitet, fällt ihr ein gutaussehender Mann auf. Sie kommen miteinander ins Gespräch, diskutieren über Politik, stellen gemeinsame Vorlieben fest. Sie sehen sich wieder, küssen sie sich zum ersten Mal. Doch dies ist keine Liebesgeschichte wie so viele andere: Seretse Khama ist Thronfolger von Bechuanaland (dem heutigen Botswana), das im Jahr 1947 noch unter britischem Protektorat an der Grenze zu Südafrika steht. Das gemischtrassige Paar bekommt es mit dem alltäglichen Rassismus in England zu tun. Der schwarze Jurastudent wird in einer dunklen Straße verprügelt, Ruths Vater verstößt seine Tochter. Damit nicht genug: Die bereits geplante Hochzeit wird zum Politikum. Die britische Regierung will die Ehe zwischen einem schwarzen König und einer weißen Britin verbieten, weil das benachbarte Südafrika, von dessen Gold- und Uranvorkommen Großbritannien abhängig ist, die Ehe als diplomatischen Affront auffasst. Ruth und Seretse heiraten trotzdem auf einem Standesamt in London und reisen nach Bechuanaland. Dort hintertreibt Seretses mächtiger Onkel Tshekedi Khama die Thronfolge. Das Volk der Bamangwato hingegen stützt Seretse bei einem Stammestreffen. Es kommt zum Bruch zwischen Onkel und Neffe. Sir Alistair Canning, der britische Regierungsvertreter vor Ort, hat endlich eine Entschuldigung zu handeln. Eine wahre Geschichte, die auf mehreren Ebenen funktioniert. Zum einen ist „A United Kingdom“ der historische Abriss einer Staatsgründung nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, über die mancher noch nichts wusste, weil sie nur eine Randnotiz der Geschichte darstellt. Zum anderen geht es um Rassismus, der sich nicht nur im Alltäglichen festmachen lässt; vor dem Hintergrund der 1948 beginnenden südafrikanischen Apartheid geht es auch um größere politische Zusammenhänge. „A United Kingdom“ fungiert darum auch als bittere Abrechnung mit dem Kolonialismus, der nach 1945 in der Neuordnung der Welt keinen Platz mehr hat. Regisseurin Amma Asante und Drehbuchautor Guy Hibbert betonen die Arroganz der Briten, die sich über Bedenken anderer selbstherrlich hinwegsetzen und bedingungslos ihre Interessen vertreten. Zuallererst aber ist der Film eine Liebesgeschichte. Im Vordergrund steht die Anziehung zwischen einem Mann und einer Frau, die Romantik des Kennenlernens, die Liebe im Alltag, ihre Verteidigung gegen äußere Widerstände. Das macht aus „A United Kingdom“ ein überlebensgroßes Melodram, an dessen Ende, durchaus im Sinne eines Douglas Sirk oder Frank Borzage, die Liebe triumphiert. Trotz des authentischen Hintergrunds etabliert der Film gelegentlich eine märchenhafte Atmosphäre, die durch die schönen Landschaftsaufnahmen in Afrika und die anrührende Musik gestützt wird. Die eigentliche Stärke des Films aber liegt in seinen beiden Hauptdarstellern begründet. Rosamund Pike und David Oyelowo interpretieren ihre Charaktere als normale Menschen mit normalen Gefühlen und Bedürfnissen, nicht als politische Ikonen, die die Welt veränderten. Seretse weigert sich, dem Druck von außen nachzugeben und riskiert damit sogar, nicht mehr in seine Heimat zurückkehren zu dürfen. Er bleibt sich treu; nur darum kann er am Schluss triumphieren. Die größte Veränderung macht Rosamund Pike durch, deren Figur sich in einer fremden Kultur unter den Dorfbewohnerinnen erst Respekt verschaffen muss. Wenn eine Gruppe schwarzer Frauen ihrer Figur schließlich mit einem Tanz huldigt, fühlt man sich für einen Moment an Howard Hawks’ „Hatari“ (fd 11 694) erinnert.

Erschienen auf filmdienst.deA UNITED KINGDOMVon: Michael Ranze (10.1.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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