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Filmplakat von Y2K

Y2K

92 min | Komödie, Science Fiction, Horror | FSK 16
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Das Jahr 1999 und mit ihm das alte Millennium neigen sich dem Ende zu. Und die Highschoolfreunde Eli (Jaeden Martell) und Danny (Julian Dennison) haben noch immer keine Ahnung, wie sie diese historische Nacht feiern sollen. Das Schlimmste: So verpasst Eli die Jahrtausendgelegenheit, um Mitternacht seinen Schwarm Laura (Rachel Zegler) zu küssen. Dann erfahren die beiden, dass Laura auf die Silvesterparty von Soccer Chris (The Kid Laroi) geht, und mischen sich kurzerhand unter die Gäste. Doch als Laura um Punkt zwölf von Chris geküsst wird, bleibt das nicht die größte Katastrophe für Eli. Denn kurz nach einem kompletten Stromausfall gibt es plötzlich einen Toten. Und schnell wird klar: Sämtliche Elektronik ist vollkommen durchgeknallt. Spielzeugautos, Videorekorder, Mikrowellen und Tamagotchis machen blutige Jagd auf die Feiermeute. Und aus der ausgelassenen Party wird ein aberwitziger Albtraum.
Vor 25 Jahren war sie sehr real: die Angst vor dem Millennium-Bug. Passiert ist damals allerdings nichts. Nun macht die aberwitzige Horrorkomödie Y2K aus der globalen Paranoia einen urkomischen Kampf ums Überleben.

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Filmkritik

Kaum vorstellbar, aber es gab einmal Zeiten, da waren Festplatten im Computer gerade 100 Megabyte groß und die Bilder im Internet brauchten eine Zigarettenlänge, bis sie sich endlich Zeile für Zeile aufgebaut hatten. Speicherplatz war ein rares Gut, sodass man selbst die internen BIOS-Uhren nur auf die letzten zwei Jahresziffern beschränkt hatte. Es gab Zeiten, da hatte man daher befürchtet, der Jahreswechsel von 1999 auf 2000 würde zu unvorstellbarem Computer-Chaos führen. Manche sprachen sogar vom Ende der Welt. Es kam zwar nicht dazu, doch wie in „Y2K“ jetzt zu erfahren ist: es war verdammt knapp!

Eli (Jaeden Martell) ist nicht der Coolste an der High School, doch was macht das schon? Zusammen mit seinem besten Kumpel Danny (Julian Dennison) kommt er gut klar, aber sein Schwarm Laura (Rachel Zegler) scheint unerreichbar, zumal sie eigentlich mit „Soccer“-Chris (The Kid Laroi) liiert ist. Es gäbe da zwar theoretisch eine Party, wo sich alle zum Jahrtausendwechsel treffen, aber es scheint so, als ob sich Eli und Danny eher mit der Videokassette vom Schwarzenegger-Film „Junior“ in der sturmfreien Bude der Eltern vergnügen werden. Doch der eine oder andere verbotene Schnaps macht derart viel Mut, dass die beiden Schüler – kondombewaffnet – endlich mal ihr Glück bei den Coolen versuchen wollen.

Das „Jahr-2000-Problem“ nimmt bedrohlich Form an

So weit, so banal startet der Film als im Retroschick der 1990er-Jahre gestylte Coming-of-Age-Geschichte um zwei Schüler, die ihre Unschuld verlieren wollen. Leidlich komödiantisch und dennoch mit ein wenig Ernsthaftigkeit – weil das Erwachsenwerden eine verdammt komplizierte Sache ist – bewegt sich das Regiedebüt von Kyle Mooney in den Bahnen von „American Pie“ und Co. Nett, aber nicht bahnbrechend. Was zunächst fehlt, ist der „Wow“-Effekt. Doch der folgt, als es Mitternacht wird und das zuvor nur über den „AOL Instant Messenger“ (das WhatsApp der 1990er-Jahre) eher als Witz abgehandelte „Jahr-2000-Problem“ bedrohlich Form annimmt: Die alkoholgeschwängerte, drogenvernebelte „Y2K“-Party verwandelt sich kurzerhand in ein Schlachtfeld, als ein Computer-Bug sämtliche Elektrogeräte kurzschließt.

Alles beginnt mit einem High-Tech-Bett, das im Schlafzimmer der abwesenden Eltern des Party-Gastgebers einen allzu stürmischen jugendlichen Liebhaber metzelt. Und es endet nicht mit Smoothie-Mixern und Bohrmaschinen, die auf ahnungslose Feierwütige losgehen. Schuld daran ist „das Wesen“ aus dem World Wide Web, das sich mit den hirnlosen Elektrogeräten zusammenschließt und mit ihnen ein Heer von wankenden, kriechenden und fliegenden Monstern bildet, die auf die Menschheit losgehen.

Nicht allzu albern in den Kampf ums Überleben

Damit man als Zuschauer gar nicht erst die Sinnfrage stellt, gesellen sich zu Drama und Science-Fiction im Genremix schnell die Comedy und der Splatterfilm dazu, die nur im ersten Moment drohen, alles allzu flach beziehungsweise allzu drastisch werden zu lassen. Regisseur, Autor und Nebendarsteller Kyle Mooney hat sein Handwerk unter anderem im US-Fernsehen bei „Saturday Night Live“ gelernt und weiß, wie wichtig es ist, die Horror-Schraube nicht zu überdrehen. So werden die als herzig-chaotisch und sympathisch eingeführten jugendlichen Hauptcharaktere nach einem recht splatterhaften Intermezzo auf nicht allzu alberne Weise in den Kampf ums Überleben geschickt. Währenddessen wird die Stadtbevölkerung vom „Puppetmaster“ aus dem Netz unterjocht, gekillt oder zumindest willenlos gemacht. Den Überblick behält dabei einzig (und ausgerechnet) die als Schulschönheit tendenziell unterschätzte Laura, die sich als Computer-Nerd entpuppt und zusammen mit der Truppe um Eli den feindlichen Algorithmen im Netz Kontra gibt.

Spätestens hier verabschiedet sich „Y2K“ vollends von den sexuell aufgeladenen „American Pie“-Vorbildern und kokettiert vielmehr tabulos und durchgeknallt mit den Kiffer-Komödien von Cheech und Chong bis „Ananas Express“. „Y2K“ macht also Spaß, wenn man Chaos-Komödien zu schätzen weiß, die ihre Botschaft von einer freien, nicht allzu technikhörigen Gesellschaft ohne übertriebenen Zynismus absetzen und den Humor letztlich mit Peace, Love and Happiness verbinden.

Erschienen auf filmdienst.deY2KVon: Jörg Gerle (25.3.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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