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Filmplakat von The Descent - Abgrund des Grauens

The Descent - Abgrund des Grauens

100 min | Abenteuer, Thriller, Horror
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Sechs Frauen machen eine Höhlenexpedition. Sie sind von der dunklen und geheimnisvollen Umgebung fasziniert. Doch dann wird der Rückweg durch fallende Felsen versperrt und plötzlich entdecken sie, dass sie in absolut unbekannten Höhlen wandern. Sie versuchen einen anderen Ausgang ins Freie zu finden. Doch so einfach ist das nicht: Sie sind nicht allein in den dunklen Höhlen....

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Filmkritik

Tropfsteinhöhlen sind ein gern bereistes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, denn die unheimlich-kühle Atmosphäre und die von der Natur geformte Gesteinsbildung faszinieren Jung und Alt gleichermaßen. Eine noch unerforschte Höhle ist auch der Hauptschauplatz des britischen Horrorfilms „The Descent“, der mit einer Tragödie beginnt: Auf der Rückreise nach einer Rafting-Tour mit ihrer Familie und ihren Freundinnen sterben Sarahs Mann und Tochter bei einem Autounfall. Sie selbst erwacht wenig später verletzt und mit tiefem Schock in einem Krankenhaus. Ein Jahr später wird Sarah, die in sich gekehrt und von Angstträumen geplagt ist, von ihren sportbegeisterten Freundinnen zu einer Höhlenerkundungstour in die USA eingeladen. Juno, die nach der Rafting-Tour tiefe Blicke mit Sarahs Mann ausgetauscht hatte, organisiert das Abenteuer, an dem auch Sarahs beste Freundin, Beth, teil nimmt. Ein Schwesternpaar sowie Holly, der Neuzugang der Gruppe, komplettieren das Sextett. Die Stimmung am Vorabend in einer kleinen Hütte im Wald ist ausgelassen. Die Frauen unterhalten sich über ihre bisherigen sportlichen Höchstleistungen: So berichtet Holly beispielsweise von ihren Erfahrungen mit der Extremsportart des Base-Jumpings, dem Fallschirmspringen von Hochhäusern. Der Eingang der Höhle ist ein klaffendes Loch mitten im Wald, flankiert von umgestürzten Bäumen, an denen sie sich abseilen. Schon hier fällt auf, dass die Mitglieder der Gruppe keine übernatürlichen Leinwandhelden sind, sondern authentische Personen, die sich schwer schnaufend unter sichtlich Kräfte zehrenden Anstrengungen in die Tiefe hinab lassen und unterirdische Gräben überwinden, indem sie sich an der Höhlendecke entlang hangeln. Immer wieder hören sie schnalzende Geräusche, die keinen natürlichen Ursprung zu haben scheinen, doch beruhigen sie sich schnell gegenseitig: die Finsternis spiele dem Geist gerne Streiche. Ein Gang, so eng, dass er nur auf allen Vieren kriechend bewältigt werden kann, markiert den Punkt ohne Wiederkehr – ein Beben verschüttet ihn zur Hälfte, und der sportive Ausflug wird erstmals lebensbedrohlich. Zudem muss Juno ihren Freundinnen eingestehen, dass sie sie wohl in die falsche Höhle geführt hat. Es gehört zu den großen Stärken von „The Descent“, dass das Auftauchen der unterirdisch lebenden Wesen, die der Gruppe nach dem Leben trachten, nicht unglaubwürdig wirkt. Dass eine Gruppe Menschen zusammen mit fiktiven Monstren in einer scheinbar ausweglosen Falle eingepfercht ist, zählt nicht erst seit „Alien“ (fd 22 226) zu den Standardhandlungen in Horrorfilmen; auch „The Descent“ bedient sich dieser Dramaturgie. Doch selten wirkte der Überlebenskampf so nahe an der Realität: die „Scream-Queens“ scheinen ausgedient zu haben, nüchterne Vorschläge wechseln sich mit kurzen Panikattacken ab, wenn etwa das letzte Licht erlischt und sich die Frauen in der Dunkelheit dem Unbekannten schutzlos ausgeliefert wissen. In kürzester Zeit etabliert der Film sechs Figuren, die so überzeugend wirken, dass deren Verschwinden für das Publikum einen Verlust darstellt. Die klaustrophobische Grundstimmung wird durch die spärliche Beleuchtung noch verstärkt. Das Rot der Magnesiumfackeln, die engen Lichtkegel von Taschenlampen und hin und wieder die Infrarotsicht ihrer Videokamera sind die einzigen Mittel, mit denen die Gruppe ihre Klettertour illuminiert. Nur selten ist die volle Kinoleinwand ausgeleuchtet, meist liegen große Teile im Schatten. Und wenn Sarah vom linken unteren Leinwandrand nach rechts oben über einen Berg von Knochen dem Licht der Oberwelt und damit dem vermeintlichen Happy End entgegen krabbelt, wird einem wenig später bewusst, wie radikal „The Descent“ mit den Konventionen seiner althergebrachten Dramaturgie bricht. Neil Marshall hat einen auf kunstvolle Weise unheimlichen Horrorfilm geschaffen, der seine Schreckmomente nicht ironisiert, und dessen Ernsthaftigkeit, mit der er die Beziehungen innerhalb der Frauengruppe schildert, sich wohltuend von unzähligen Teenie-Horrorfilmen abhebt. Nur einen Vorwurf muss sich „The Descent“ gefallen lassen: dass er einem nachhaltig jegliche Lust verleidet, selbst eine Höhle zu besuchen – mit oder ohne Familie.

Erschienen auf filmdienst.deThe Descent - Abgrund des GrauensVon: Sascha Koebner (28.3.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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