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Filmplakat von The Critic

The Critic

101 min | Drama, Thriller, Krimi | FSK 12
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London im Jahr 1934. Jimmy Erskine (Ian McKellen) ist der berühmteste und gefürchtetste Theaterkritiker der Stadt. Seine Besprechungen im Daily Chronicle beginnen und beenden Karrieren, wer ihn nicht überzeugt, muss hart einstecken. So auch die aufstrebende Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton), die ihn schon lange verehrt. Als der Chef des Chronicle stirbt und sein Sohn David Brooke (Mark Strong) die Zeitung übernimmt, gerät Erskine schnell in dessen Visier – zu extravagant seine Person, zu hedonistisch sein Verhalten, mit nächtelangen Partys und heimlichen Treffen mit jungen Männern wie seinem „Sekretär“ Tom (Alfred Enoch). Plötzlich sieht der Kritiker sowohl seinen Job als auch seinen Lebensstil gefährdet, und er schmiedet einen teuflischen Plan. Um die Oberhand über Brooke zu behalten, zieht er die ahnungslose Nina in ein gefährliches Netz aus Intrige, Erpressung und Täuschung – mit mörderischen Folgen ...
Mit THE CRITIC erzählt der mehrfach BAFTA-nominierte Regisseur Anand Tucker (Die Zeit, die uns noch bleibt) einen packenden Thriller über Ambition und Verlangen, in dessen Mittelpunkt ein Faust’scher Pakt steht. Als faszinierender Antiheld glänzt dabei die britische Schauspiellegende Sir Ian McKellen (Der Herr der Ringe, Gods and Monsters) und führt eine hochkarätige Besetzung aus u. a. Gemma Arterton (Gemma Bovery – Ein Sommer mit Flaubert), dem BAFTA-nominierten Mark Strong (Tár, Cruella), Ben Barnes (Die Chroniken von Narnia) und dem Oscar®-Nominierten Lesley Manville (Queer, The Crown) an. Das Drehbuch zu THE CRITIC hat der preisgekrönte Autor Patrick Marber, der auch die Drehbücher zu den weltweit gefeierten Filmen Hautnah und Tagebuch eines Skandals (Oscar®-nominiert) schrieb, nach dem Roman „Curtain Call“ von Anthony Quinn verfasst.
  • RegieAnand Tucker
  • ProduktionsländerVereinigtes Königreich
  • Produktionsjahr2024
  • Dauer101 Minuten
  • GenreDramaThrillerKrimiMystery
  • AltersfreigabeFSK 12
  • IMDb Rating6.0/10 (4192) Stimmen

Vorstellungen

Cinewood Kinocenter Waldkraiburg
Cinewood Kinocenter Waldkraiburg
Daimlerstraße 55
84478 Waldkraiburg
Park Kino Bad Reichenhall
Salzburger Straße 2
83435 Bad Reichenhall
Movie Star Parchim
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Gneisenaustr. 2
19370 Parchim
Cineplex Neufahrn bei Freising
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Bajuwarenstraße 5
85375 Neufahrn bei Freising
Cineplex Erding
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Dorfener Straße 17
85435 Erding
Cineplex Vilsbiburg
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84137 Vilsbiburg
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Cineplex - Schlosstheater
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90403 Nürnberg
Kino im Multikulturellen Centrum
Prenzlauer Allee 6
17268 Boitzenburger Land

Filmkritik

Kritiker im Feuilleton besaßen früher eine Macht, die für ihre heutigen Kolleginnen und Kollegen nicht mehr nachvollziehbar ist. Ein Daumen nach oben oder nach unten konnte über den Erfolg oder Misserfolg einer Theaterinszenierung entscheiden. Kritiker waren Halbgötter, wurden umschmeichelt und ihre Reaktionen von den Theaterleuten ängstlich beäugt. So verhält es sich auch mit dem alternden Jimmy Erskine (Ian McKellen). Der Edelfeder steht in den Schauspielhäusern ein fester Platz und in der Pause ein eigener Tisch zu. Erskine schreibt für das Londoner Boulevardblatt „Daily Chronicle“ und ist für seine ätzende Kritik und seinen Spott berüchtigt. Besonders gerne lästert er in seinen Texten über die aufsteigende Schauspielerin Nina Land (Gemma Arterton), die er mit allen möglichen niederen Tieren vergleicht.

Ein skrupelloser Plan

Doch als der Besitzer des „Chronicle“ stirbt und dessen Sohn David Brooke (Mark Strong) die Leitung des Blattes übernimmt, ändert sich Erskines Situation. Während ihn zuvor alle hofierten, muss er sich nun die Kritik von Brooke anhören. Denn der ist nicht nur ein Verehrer von Lands Schauspielkunst, sondern heftig in die Schauspielerin verliebt. Nachdem der homosexuelle Erskine, der in öffentlichen Parks nach anonymem Sex sucht, mit seinem Privatsekretär und Liebhaber Tom Turner verhaftet wird, feuert Brooke ihn. Homosexuelle Handlungen stehen im Vereinigten Königreich der 1930er-Jahre unter Strafe, und so hat Brooke eine willkommene Ausrede, sich des unbequemen Mitarbeiters zu entledigen.

Erskine will sich den Rauswurf aber nicht gefallen lassen. Um sich an Brooke zu rächen, verbündet er sich sogar mit seiner Feindin Nina Land. Er verspricht ihr, seine verbalen Attacken in Zukunft einzustellen und sie überschwänglich zu loben, wenn sie Brooke verführt. Dabei soll sie Spuren hinterlassen, sodass Erskine seinen Ex-Boss erpressen und seinen Job zurückbekommen kann. Nina willigt ein, hat aber nicht mit der Skrupellosigkeit des alten Schreiberlings gerechnet, der bereit ist, für seine Karriere über Leichen zu gehen.

Opfer und Täter zugleich

Das Historiendrama von Anand Tucker basiert auf dem Roman „Curtain Call“ von dem irischen Schriftsteller Anthony Quinn, der sich vom Fall des Theaterkritikers James Agate (1877-1947) inspirieren ließ. Der Film taucht in die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ein und legt eine Gesellschaft offen, in der radikale Bewegungen wie die „Schwarzhemden“ unter der Führung des englischen Faschisten Oswald Mosley immer mehr Zuspruch fanden und in der eine ebenso strenge wie scheinheilige (Doppel-)Moral herrschte. Außereheliche Affären konnten für Beteiligte schwerwiegende Folgen haben, und schwule Männer waren erpressbar, weil ihre Sexualität von Staats wegen verfolgt wurde.

Das ist auch ein Grund, warum sich Erskine oft im Halbdunkeln bewegt: in schlecht beleuchteten Straßen, Parks und den absichtlich dunkel gehaltenen Theatern. Er taucht in eine Welt des Scheins ein: Das Theater bedient die Kunst der Täuschung ebenso wie das Privatleben des Kritikers. Jimmy Erskine erscheint als Opfer und Täter zugleich. Aufgrund seiner Sexualität, von der die meisten wissen, die aber nie explizit angesprochen wird, ist er ein gesellschaftlicher Außenseiter. So muss er privat ein Versteckspiel betreiben, äußert sich beruflich dafür aber umso expliziter, wenn Inszenierungen nicht seine hohen Maßstäbe erfüllen.

Ian McKellen spielt Erskine als alternden, stets qualmenden Snob mit Seidenschal, Hut und Anzug, der zum Misanthropen mutiert ist. Er fühlt sich wegen seiner Bildung und seiner intellektuellen Fähigkeiten überlegen und behandelt Menschen von oben herab, seien es sein Privatsekretär, die Schauspielerin Land oder gar ihre Mutter, die versucht, ein gutes Wort für ihre Tochter einzulegen. In der direkten Konfrontation mit seinem Brotgeber Brooke verhält sich Erskine dagegen taktierend, da dieser über sein berufliches Schicksal entscheidet.

Irgendwann kippt das Drama und verwandelt sich in eine düstere Kriminalgeschichte, die den Täter explizit benennt und seine seelischen Abgründe offenlegt. Erskine hat sich so sehr in seine Rachepläne hineingesteigert, dass es kein Zurück mehr gibt. Doch damit verspielt er alle restlichen Sympathien seiner Vertrauten wie des Kinopublikums und verwandelt sich in einen eindimensionalen Bösewicht. Das tut dem Film nicht gut, zumal der Krimiplot auch weniger auf Spannung als auf eine Eskalation des Bösen setzt.

Ein glänzendes Darstellerensemble

Im Gegensatz zu der gelungenen Milieuschilderung des Anfangs entwickelt sich „The Critic“ im letzten Drittel zu einem beliebigen Krimi, dessen Ende kaum noch berührt. Das illustre britische Schauspielensemble weiß dennoch zu überzeugen, nicht zuletzt ein liebestrunkener und deshalb verletzlicher Mark Strong als Brooke und die zwischen Naivität und Ehrgeiz schwankende Gemma Arterton als Schauspielerin Nina Land.

Erschienen auf filmdienst.deThe CriticVon: Kira Taszman (13.12.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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