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Filmplakat von Sound of Freedom

Sound of Freedom

131 min | Drama, Action | FSK 12
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Als Spezialagent der Homeland Security führt Tim Ballard (Jim Caviezel) einen geradezu aussichtslosen Kampf gegen den internationalen Kinder- und Menschenhandel. Als er eines Tages den kleinen Miguel (Lucás Ávila) aus Honduras aus den Händen skrupelloser Kinderhändler befreit, erfährt er, dass sich dessen Schwester Rocío (Cristal Aparicio) immer noch in der Gewalt der Verbrecher befindet. Ballard läuft die Zeit davon, um das kleine Mädchen zu befreien. Kurzerhand kündigt er seinen Job und reist tief in den kolumbianischen Dschungel, wo ihn ein lebensgefährlicher Einsatz erwartet: Denn Rocíos Entführer sind bis an die Zähne bewaffnet - und denken nicht daran, das Mädchen kampflos zu übergeben ...
  • ProduktionsländerMexiko
  • Dauer131 Minuten
  • GenreDramaAction
  • AltersfreigabeFSK 12
  • IMDb Rating7.7/10 (79) Stimmen

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Filmkritik

Kindesentführung und Pädophilie sind zweifelsohne höchst brisante Themen. Dass ausgerechnet Kinder zu Opfern geldgieriger Krimineller werden und dann auch noch sexuell missbraucht werden, ist ein unerträglicher Gedanke. Dem mexikanischen Regisseur Alejandro Monteverde ist dieses Thema allerdings wichtiger als sein Film „Sound of Freedom“. Das Publikum soll primär für den Horror sensibilisiert werden, den kleine, unschuldige Menschen ertragen müssen. Doch weiß man als Erwachsener nicht ohnehin um die Monstrosität dieser Gewalttaten?

Darauf will sich Monteverde anscheinend aber nicht verlassen. Er beginnt „Sound of Freedom“ mit einer Szenenabfolge, aufgenommen von Kameras im öffentlichen Raum, in der Kinder in einem unbewachten Moment von Erwachsenen ergriffen und auf Lkws geworfen werden. Damit ist das Thema gesetzt: Es geht um modernen Sklavenhandel.

Im Lager der Rebellen

Im Folgenden erzählt der Film die Geschichte von Tim Ballard (Jim Caviezel), der als Spezialagent gegen den internationalen Kinder- und Menschenhandel kämpft, oftmals erfolglos. Doch eine Razzia bei einem Pädophilen, der Fotos und Kontakte im Darknet postet, führt den Ermittler auf eine erste Spur. Zunächst gelingt es ihm, den kleinen Miguel, der aus Honduras stammt, aus den Händen skrupelloser Kinderhändler zu befreien. Seine Schwester Rocío aber wurde an kolumbianische Rebellen verkauft, die sich im Dschungel verstecken. Ballard kündigt daraufhin kurzerhand seinen Job und fährt mit wenigen Männern in den kolumbianischen Dschungel. Getarnt als Arzt, der gegen die Malaria kämpft, verschafft er sich Zugang zum Lager der Rebellen.

In der realen Figur von Tim Ballard, der 2013 die Organisation „Operation Underground Railroad“ gründete, besitzt der Film einen US-amerikanischen Helden, der sich als Ehemann und Vater um das Wohl aller Kinder sorgt. Seine Stärke ist diese Sorge, gepaart mit Beharrlichkeit und Furchtlosigkeit. Jim Caviezel verleiht dieser Figur mit verkniffenem Mund und traurigen Augen jene leidensfähige Gravitas, die er schon in „Die Passion Christi“ zeigte.

Unterdrückte Wut & stille Sorge

„Sound of Freedom“ beruht auf einer wahren Geschichte. Doch ob sich die Geschehnisse wirklich so zugetragen haben, darf bezweifelt werden. Denn unter einer unentschlossenen Regie wirken sie eigentümlich leblos. Der Regisseur nimmt das Grauen aus dem Horror und die Luft aus der Action. Vor der Gewalt, die hinter den Taten steckt, schreckt Monteverde zurück. Lieber zeigt er Ballard in Situationen, in denen er wortreich mit skrupellosen Verbrechern verhandelt.

Umstandslos hakt der Film seine dramaturgischen Wendungen ab; der finale Höhepunkt verpufft auf eigentümliche Weise. Die Inszenierung versucht eher, eine Atmosphäre unterdrückter Wut und stiller Sorge zu kreieren. Vor allem der permanente Einsatz der Musik soll in die „richtige“ Stimmung versetzen, so sehr, bis man sich gegängelt fühlt. Subtil ist das nicht.

Der Film trägt seine Wichtigkeit wie eine Fahnenstange vor sich her und vergisst darüber, spannend zu erzählen. Nicht einmal vor dem Abspann macht dieses Vorgehen Halt. Nach einem zweieinhalbminütigen Countdown kehrt Jim Caviezel am Rande der Credits noch einmal ins Bild zurück und erklärt, dass die Kinder die wahren Helden dieses Films seien, und jeder diese Nachricht verbreiten und diesen Film sehen müsse. Am besten scanne man den eingeblendeten QR-Code und kaufe Kinotickets, auch für andere, damit sie den Film sehen und den Horror beenden können.

Plakative Botschaft

Allerdings verändern Filme ja keineswegs umstandslos die Welt. Deshalb muten die Bemühungen, möglichst vielen Menschen das Geld für eine Kinokarte aus der Tasche zu locken, zynisch an. In den USA ist „Sound of Freedom“ wegen seiner plakativen Botschaft eines Erlösers kleiner Kinder zudem ins Fahrwasser von Verschwörungstheoretikern und rechten Gruppierungen geraten. Der deutsche Verleih sah sich sogar genötigt, sich von „der politischen Instrumentalisierung (und) den Äußerungen einzelner Beteiligter des Films“ zu distanzieren. Das stellt den Kinostart von „Sound of Freedom“ unter keinen guten Stern.

Erschienen auf filmdienst.deSound of FreedomVon: Michael Ranze (11.1.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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