Kekse und Popcorn für ein großartiges Kinoerlebnis

Wir verwenden Cookies, um den Service, die Inhalte und das Erlebnis zu optimieren und teilen Nutzungsinformationen mit Partnern für soziale Medien, Werbung und Analyse. Mit dem Klicken auf "Alle akzeptieren" wird der Verwendung von Cookies zugestimmt. Eine Entscheidung gegen die Verwendung von Cookies kann dazu führen, dass einige Funktionen der Webseite möglicherweise nicht verfügbar sind.
Filmplakat von La Cocina - Der Geschmack des Lebens

La Cocina - Der Geschmack des Lebens

139 min | Drama | FSK 16
Tickets
Szene %1 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %2 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %3 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %4 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %5 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %6 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %7 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %8 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Szene %9 aus %La Cocina - Der Geschmack des Lebens
Im The Grill in Manhattan ist gerade Hochbetrieb und aus der Kasse ist Geld verschwunden. Gegen alle Köche ohne Papiere wird ermittelt und Pedro (Raúl Briones) ist der Hauptverdächtige. Er ist ein Träumer und Unruhestifter und verliebt in Julia (Rooney Mara), eine amerikanische Kellnerin, die sich nicht auf eine Beziehung mit ihm einlassen kann. Rashid, der Besitzer des The Grill, hat versprochen, Pedro bei seinen Papieren zu helfen, damit er „legal“ werden kann. Doch eine schockierende Enthüllung über Julia zwingt Pedro zu einer Tat, die das Fließband einer der geschäftigsten Küchen der Stadt ein für alle Mal zum Stillstand bringen wird.

Vorstellungen

Colosseum Center Kempten
Colosseum Center Kempten
Königstraße 3
87435 Kempten
Passage Kinos Leipzig
Passage Kinos Leipzig
Hainstraße 19a
04109 Leipzig
Programmkino Ost Dresden
Programmkino Ost Dresden
Schandauer Straße 73
01277 Dresden
Broadway Trier
Broadway Trier
Paulinstraße 18
54292 Trier
Passage Kino Hamburg
Passage Kino Hamburg
Mönckebergstraße 17
20095 Hamburg
Apollo-Kino&Bar Aachen
Apollo-Kino&Bar Aachen
Pontstraße 141-149
52062 Aachen
Filmtheater Schauburg Dresden
Filmtheater Schauburg Dresden
Königsbrücker Straße 55
01099 Dresden
CINEMA Arthouse Kino
CINEMA Arthouse Kino
Rossmarkt 7
60311 Frankfurt am Main
Atelier am Bollwerk
Atelier am Bollwerk
Hohe Straße 26
70176 Stuttgart
b-ware! Ladenkino
b-ware! Ladenkino
Gärtnerstraße 19
10245 Berlin

Filmkritik

Restaurantküchen, das zeigten jüngst die Serie „The Bear: King of the Kitchen“ oder das Drama „Yes, Chef!“ von Philip Barantini, sind oftmals Schlachtfelder, die Menschen in der Krise vor Augen stellen, die den kleineren oder größeren Katastrophen in Beruf und Privatleben nicht gewachsen sind. Die Küche fungiert hier als gesellschaftlicher Mikrokosmos, in der pars pro toto die unterschiedlichsten Probleme, von der Einwanderung bis zum Ehebruch, behandelt werden.

„La Cocina“ von Alonso Ruizpalacios beruht auf dem Theaterstück „The Kitchen“ (1957) und spielt fast ausschließlich in der Küche, die zu dem Restaurant „The Grill“ am Times Square in New York gehört. Touristen werden hier mit italienischer Pasta oder indischem Chicken Marsala versorgt, ehe sie dann in die Theater streben.

Ohne Papiere einen Job ergattern

In dieser Stube ist die Hölle los; ein turbulentes, lärmerfülltes Durcheinander voller Menschen, die sich anschreien oder durch die Gänge wirbeln, als ginge es um ihr Überleben. Zunächst lernt man Estela (Anna Diaz) kennen, eine junge Frau, die ohne Papiere aus Mexiko eingewandert ist und einen Job sucht. Verwandte haben sie zum „Grill“ geschickt; dort würde ein Bekannter arbeiten, der ihr helfen könne. Durch ein Missverständnis gerät Estela tatsächlich in ein Bewerbungsgespräch und wird sogleich als Aushilfe angestellt.

Doch eigentlich ist dies nicht ihre Geschichte, obwohl der Film immer wieder zu ihr zurückkehrt, ihr Staunen beschreibt und ihre Fortschritte registriert. Im Zentrum von „La Cocina“ steht vielmehr der Chefkoch Pedro (Raúl Briones). Der ist ein temperamentvoller, redegewandter Dickkopf, der in dieser Küche schon einiges erlebt hat und sich deshalb von seinem Vorgesetzten nichts mehr gefallen lässt. Doch mit seinem fiesen Humor und blöden Bemerkungen zieht er Ärger geradezu magisch an, und ausgerechnet jetzt scheint alles über ihm zusammenzubrechen. In der Nacht war er in eine Schlägerei geraten; zudem fehlen in der Kasse 800 Dollar, die ihm angelastet werden. Dann ist da noch seine schwangere Freundin Julia (Rooney Mara), die als Kellnerin arbeitet und über eine Abtreibung nachdenkt.

Ständig unter Strom

Die Kamera zieht einem mit ihren kontrastreichen Schwarz-weiß-Bildern förmlich ins hektische Geschehen hinein. Ständig ist sie in Bewegung und zeigt in der geschäftigen Mittagszeit in minutenlangen Plansequenzen ein kontrolliertes, sorgfältig choreografiertes und zugleich hochspannendes Chaos: Serviererinnen, die von Gästen beschimpft werden oder zu spät kommen, unerfahrene Lehrlinge, geniale Köche und Pedro, dem in einer denkwürdigen Szene der Kragen platzt.

Raúl Briones gibt als Pedro eine bewundernswert energiegeladene Darstellung. Er ist ein guter Koch, der auch unter Stress den Überblick behält. Trotzdem steht er unter Strom und weiß sein Temperament nicht zu zügeln. Vielleicht gibt es auch eine Ahnung, dass er sich in diesem Schnellrestaurant an einem touristischen Hotspot unter Wert verkauft.

Die Kamera von Juan Pablo Ramirez rückt Briones’ ausdrucksstarkes Gesicht immer wieder in den Mittelpunkt. Mit den Themen um illegale Einwanderung, Rassismus und prekäre Arbeitsbedingungen schleicht sich so etwas Realismus in den Film. Doch wenn dann eine kaputte Coca-Cola-Zapfanlage die Küche zentimetertief überschwemmt und der Trubel trotzdem weitergeht, wird die metaphorische Überhöhung des Ganzen deutlich. Dies ist kein Tag wie jeder andere. Trotzdem kommen einem die Figuren mit ihren Sorgen und der Mühsal nahe. Der amerikanische Traum aber bleibt eine Illusion.

Erschienen auf filmdienst.deLa Cocina - Der Geschmack des LebensVon: Michael Ranze (24.1.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
Über Filmdienst.de Filmdienst.de, seit 1947 aktiv, bietet Filmkritiken, Hintergrundartikel und ein Filmlexikon zu neuen Kinofilmen aber auch Heimkino und Filmkultur. Ursprünglich eine Zeitschrift, ist es seit 2018 digital und wird von der Katholischen Filmkommission für Deutschland betrieben. filmdienst.de