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Filmplakat von SATURDAY NIGHT FEVER

SATURDAY NIGHT FEVER

119 min | Drama, Musik, Liebesfilm | FSK 12
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Tony Manero arbeitet in einem Farbengeschäft in Brooklyn. Er wohnt noch bei seinen Eltern, die ihm ständig mit ihren Vorwürfen in den Ohren liegen. Aber jeden Samstag Abend flieht Tony aus seinem öden und perspektivlosen Alltag: Nach stundenlangem Styling dreht er in seiner Stammdisco Odyssey 2001 voll auf - Tony ist der König der Tanzfläche! Als er die attraktive Stephanie kennen lernt, beginnt eine Zeit des Hoffens. Mit Stephanie bereitet er sich auf den großen Tanzwettbewerb im Odyssey 2001 vor. Und die beiden teilen noch mehr: Den Wunsch, ihren einfachen Verhältnissen zu entkommen und jenseits von Brooklyn ein besseres Leben zu finden. Erfolgreicher amerikanischer Disco-Film, der den Zeitgeist traf, weltweit Millionen von Jugendlichen begeistern konnte und Trends in Mode und Musik (Bee Gees) setzte. John Travolta wurde als Tony zum Weltstar.
Tony Manero ist ein Teenager aus Brooklyn. Sein wöchentlicher Höhepunkt ist der Besuch der örtlichen Diskothek. Dort ist er nicht der "Loser" des Alltagslebens, sondern der "König der Tanzfläche". In der Disco lernt Tony Stephanie kennen und die beiden beschließen, gemeinsam an einem Tanzwettbewerb teilzunehmen. Obwohl Tony an einer Beziehung mit ihr interessiert wäre, lehnt Stephanie dies ab, da sie größere Ziele verfolgt. Schließlich entscheidet sich auch Tony, etwas aus seinem Leben zu machen, und er und Stephanie verlassen Brooklyn, um in Manhattan ihr Glück zu finden.

Vorstellungen

Metropolis Kino Hamburg
Metropolis Kino Hamburg
Kleine Theaterstraße 10
20354 Hamburg

Filmkritik

"Du bist ein Abziehbild, ein Nichts, ein Niemand, und du weißt nicht, wo du hin willst.", muß sich Tony Manero, ein 19jähriger Verkäufer in einem Farbengeschäft sagen lassen. Mal fühlt er sich wie Bruce Lee und zieht mit seiner Gang im Stadtteil Brooklyn herum, dann wieder schlüpft er zum Wochenende in die Rolle des Königs der Disco-Tänzer. In der Discothek findet er die Bestätigung, daß er "der beste" ist. Die Mädchen laufen ihm nach, doch Tony interessiert sich bald nur noch für Stefanie, die nicht nur hervorragend tanzt, sondern auch den Sprung von Brooklyn nach Manhattan geschafft hat, wo das Leben viel besser sei, wie sie unaufhörlich betont. Tony kann sie für den Tanzwettbewerb in der Discothek als Partnerin gewinnen, seine Annäherungsversuche weist sie kokett zurück. Mit dem Gewinn des Preises kündigt sich auch schon eine Wende an: Tony findet das Urteil der Jury ungerecht, mit Stefanie gibt es Krach. Dann stürzt noch einer von Tonys Freunden bei einer tollkühnen Mutprobe von der Brücke, und Tony verläßt das Milieu, in dem er aufgewachsen ist. Er läuft zu Stefanie nach Manhattan, will ganz neu anfangen und nichts weiter sein als ihr Freund. - John Badham ist es weitgehend gelungen, die Situation der Jugendlichen, die den Ausgleich für ihr graues Leben im grellbunten Disco-Nirwana suchen, mit der Kamera einzufangen. Tony wird selbst in der Woche den hämmernden Sound nicht los. Die Anfangssequenz zeigt ihn auf den Straßen Brooklyns. Aus dem "Off" erklingt ein Song im Disco-Rhythmus und schon erscheint die einfache Fortbewegung, unterstützt durch rhythmischen Schnitt, als ein "Gehen nach Musik", als Tanz. Tonys Versuch, aus der Menge herauszuragen, führt zu einer ununterbrochenen Selbstinszenierung, er posiert vor dem Spiegel, das Umkleiden wird zum Ritual. Auch beim (einfühlsam gefilmten) Tanz zeugt jede Körperbewegung von eitler Selbstgefälligkeit. Tony weiß sehr wohl, daß die Discothek kein Lebensinhalt für immer ist. Es ist eine Übergangsphase. Charakteristischerweise spielt die Brücke nach Manhattan eine geradezu symbolische Rolle. Nachts veranstaltet die Gang dort akrobatische Mutproben, hier trennt sich der Held nach dem Tod eines Freundes von den anderen und geht nach Manhattan. John Travolta, der schon als "neuer Astaire" und "neuer James Dean" bezeichnet und damit wohl allzu voreilig mit Lobessprüchen bedacht wurde, verkörpert den Helden als widersprüchliche Figur, ein junger Mann, der sich als eitler Pfau aufspielt, aber beim Essen mit vollem Mund drauflos redet, der Mädchen routiniert abblitzen läßt, aber ebenso unsicher wird, als er sich wirklich verliebt. So richtig viele Einzelheiten gesehen sind (der rüde Umgangston der Jugendlichen, ihr Verhältnis zum Sex), so oberflächlich bleiben doch viele wichtige Themen (das autoritäre, streng katholische Elternhaus; der Bruder, der sein Priesteramt aufgibt). Der Film bezieht kaum Distanz zu seinem Helden. Wenn sich Tony in Pose wirft, unterstützt ihn die Kamera, indem sie ihn aus der Untersicht aufnimmt. Der Schluß mit der Absage des Helden an rüde Kraftmeierei und brutalen Sex und der Hoffnung auf die "reine" Freundschaft und den Neuanfang in Manhattan ist lange vorauszusehen und alles andere als überzeugend. An der Faszination der Discotheken-Welt und dem Disco-Sound als Lebensrhythmus versagt sich der Film schon deshalb eine ernstzunehmende Kritik, weil die LPs mit der Musik zum Film mit Hilfe von John Travolta alias Tony Manero an die Disco-Fans verkauft werden sollen.

Erschienen auf filmdienst.deSATURDAY NIGHT FEVERVon: Peter Hasenberg (5.8.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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