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Filmplakat von Mr. No Pain

Mr. No Pain

110 min | Komödie, Action, Thriller | FSK 18
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Als Nates (Jack Quaid) große Liebe (Amber Midthunder) entführt wird, bleibt ihm nur eine Wahl: Er muss sie retten. Was wie eine aussichtslose Mission erscheint, nimmt eine unerwartete Wendung, als Nate eine außergewöhnliche Fähigkeit entdeckt – er spürt keinen Schmerz. Dieses einzigartige Talent gibt ihm den Mut, jede Gefahr zu trotzen und um das Leben der Frau zu kämpfen, die ihm alles bedeutet.
  • RegieDan Berk, Robert Olsen
  • ProduktionsländerVereinigte Staaten
  • Produktionsjahr2024
  • Dauer110 Minuten
  • GenreKomödieActionThriller
  • AltersfreigabeFSK 18
  • IMDb Rating6.9/10 (3598) Stimmen

Vorstellungen

Traumpalast Leonberg
Traumpalast Leonberg
Neue Ramtelstraße 2
71229 Leonberg (Württemberg)
Kinodrom Bocholt
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Meckenemstraße 8
46395 Bocholt
Traumpalast Esslingen
Traumpalast Esslingen
Kollwitzstraße 1
73728 Esslingen
Prisma Cinema Halle-Neustadt
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Neustädter Passage 17D
06122 Halle (Saale)
Traumpalast Schorndorf
Traumpalast Schorndorf
Rosenstraße 49-51
73614 Schorndorf (Württemberg)
HALL OF FAME Osnabrück
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Theodor-Heuss-Platz 6-9
49074 Osnabrück
Das Lumen Filmtheater Düren
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Fritz-Erler-Straße 21
52349 Düren
Das Lumen Filmtheater Solingen
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Mühlenplatz 1
42651 Solingen
Traumpalast Waiblingen
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Bahnhofstraße 50-52
71332 Waiblingen
Filmwelt Landau
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Albert-Einstein-Straße 2
76829 Landau

Filmkritik

Bevor „Mr. No Pain“ zum Actionfilm mutiert, langweilt er. Man sieht, wie sich der langweilige Nathan Caine (Jack Quaid) für seinen monotonen Job in der Bank fertig macht, wobei der Film das ödeste aller Stilmittel nutzt: die Morgenroutine. Wie bei vielen langweiligen Männern muss auch in Nathans Leben eine spannende Frau treten (Sherry, gespielt von Amber Midthunder), damit er aus seinem Alltag ausbrechen kann. Dabei ist Nathan eigentlich der ungewöhnlichere der beiden. Er leidet an einem genetischen Defekt, der dafür sorgt, dass er keine Schmerzen empfinden kann. Deshalb führt er seit seiner Kindheit ein behütetes Leben, obwohl er sich nach großen Abenteuern sehnt.

Sein Wunsch nach Aufregung geht ironischerweise dadurch in Erfüllung, dass Bankräuber seine Freundin Sherry als Geisel nehmen und der schmerzlose Nathan ihnen in einem blutigen Rachefeldzug folgt. Damit wird „Mr. No Pain“ zu dem Spektakel, das der Film sein will. Nathan verfolgt die Räuber und gerät in mehrere Actionsequenzen, in denen sich der Film hemmungslos austobt. Der Rest ist Füllmaterial.

Verlierer & Kampfmaschine

„Mr. No Pain“ setzt darauf, dass seine zentrale Idee genug Kraft besitzt, um den ganzen Film zu tragen: Ein Mann kann keine Schmerzen empfinden und ist darum einerseits ein ängstlicher Verlierer, aber gleichzeitig auch eine unaufhaltsame Kampfmaschine. In der Durchführung wird der gleiche Gag ständig wiederholt, um die Prämisse am Leben zu erhalten. Denn obwohl Nathan drastisch verletzt wird, tut er dies stets mit höflicher Beiläufigkeit ab.  Die daraus resultierende Stumpfheit ist kein Versehen, sondern integraler Bestandteil der dramaturgischen Idee.

Um dieses Konzept auf Spielfilmlänge zu strecken, klaut „Mr. No Pain“ schamlos bei anderen Genrevertretern. Ein Hauch „John Wick“ schwingt fast immer mit. Noch mehr aber erinnert der Film an „Crank“ und ähnliche Actionkomödien der frühen 2000er-Jahre, die von einer absurden Ausgangssituation aus ohne Logik oder Atempause einfach eine Spielfilmlänge drauflos rannten.

Diese Formel ist bei „Mr. No Pain“ die gleiche, nur das Gimmick ist neu. Damit die Formel funktioniert, muss lediglich die Pointe in jeder neuen Szene variiert und im besten Fall übertroffen werden. In der Fülle der Wege, die dabei beschritten werden, um den Figuren Schmerzen zuzufügen, liegen die einzig originellen Aspekte des Films – und das ohne Rücksicht auf Verluste.

Zwischen „Kevin – Allein zu Haus“ und „Hostel“

Der Humor des Films ist nichts für Zartbesaitete. Komik und Qualen sind untrennbar miteinander verbunden. Die Komik vergleicht Nathan selbst einmal mit „Kevin – Allein zu Haus“. Dieser Film erzielt seine größten Lacher, als tölpelhafte Einbrecher in Fallen laufen, die jeden realen Menschen ins Krankenhaus befördern würden. Von „Kevin“ borgt sich „Mr. No Pain“ auch seine kreativen Slapstick-Momente. Nathan wird dann zur unverwundbaren Cartoon-Figur, die von einer tödlichen Situation in die nächste stolpert, Pfeile ins Knie und Messer in die Hände bekommt, nur um Sekunden später wieder aufzustehen und weiterzumachen.

Die Darstellung der Qualen erinnert jedoch weniger an den familienfreundlichen Schabernack von Kevin, sondern an Szenen aus der „Hostel“-Reihe. Dort wurde die drastische Gewaltdarstellung häufig als „Torture Porn“ bezeichnet, als eine voyeuristische Faszination an explizit gezeigter Folter. „Mr. No Pain“ macht daraus eine Art „Torture Fun“. Durch Nathans Reaktionen wird das Schreckliche plötzlich lächerlich. Wenn er sich absichtlich Glassplitter in die blutüberströmten Hände rammt, um seinen Gegnern damit die Augen auszukratzen, ist das blutig und ekelig, aber auch absolut absurd. I

Einfach nicht verrückt genug

In solchen Momenten fällt die Entscheidung, ob man lacht, würgt oder vielleicht zunächst das eine und dann das andere tut. Man muss einen Sinn für solche Momente haben, um darüber lachen zu können, wenn Nathan unbekümmert über die Leinwand blutet.

Einen gewissen Unterhaltungsfaktor kann man der übertriebenen Gewaltorgie mit ihrer Mischung aus grotesker Brutalität und ungezwungener Leichtigkeit aber nicht abzusprechen. Man ertappt sich dabei, wie man das nächste Unglück antipiziert und kaum hinsehen kann, weil es so schmerzhaft ist – aber trotzdem nicht wegschaut, weil man wissen will, ob der Film wirklich so weit geht.

Die größte Schwachstelle dieses Ansatzes besteht darin, dass der zentrale Gag zu schnell erzählt ist, und der Film dem wenig hinzuzufügen hat. Jack Quaid und Amber Midthunder bringen zwar Charme und Herz mit, doch der Film tut sich schwer, die Lücken zwischen den Actionszenen zu füllen, was beinahe mehr schmerzt als die Schläge, die Nathan einstecken muss.

„Mr. No Pain“ lebt ausschließlich von seinen Exzessen, und selbst die verlieren ihren Reiz, sobald man sich von Blutfontänen und Knochenbrüchen nicht mehr schocken lässt. Der eigentliche Grund, warum ein Film, der so ungewöhnlich und zügellos sein will, sich in vielen Momenten doch so mittelmäßig anfühlt, ist aber vielleicht noch simpler. Die verrückte Idee, auf die „Mr. No Pain“ alles setzt, ist einfach nicht verrückt genug.

Erschienen auf filmdienst.deMr. No PainVon: Christoph Dobbitsch (20.3.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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