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Filmplakat von Haps - Crime Doesn't Pay

Haps - Crime Doesn't Pay

125 min | Drama
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Anja lebt mit Tomas in einer großen Patchwork-Familie aus leiblichen und Stiefkindern. Seit einiger Zeit haben sich die beiden unabhängig voneinander weiter entwickelt, ihre kreativen Berufe finden in Parallelwelten statt. Als Anja mit einer Krebsdiagnose im Endstadium konfrontiert wird, bricht ihr modernes Leben wie ein Kartenhaus zusammen und enthüllt eine vernachlässigte Liebe. Allein mit ihrer Trauer und ihren Ängsten erkennt Anja, dass sie die volle Mithilfe und Unterstützung von Tomas braucht. Es ist ihre einzige Chance. Wie sonst sollen ihre Kinder darüber hinwegkommen, wenn sie weg ist, wenn die Eltern es nicht schaffen, diese Krise gemeinsam anzugehen? Anja und Tomas müssen im Schnellverfahren gegenseitiges Vertrauen lernen, um gemeinsam mit diesem unerwarteten vorzeitigen Todesurteil umzugehen. Dass sie sich dadurch neu kennenlernen, lässt sie zu Hauptfiguren einer Liebesgeschichte werden, in der sie endlich lernen, sich nach einem langen gemeinsamen Leben wirklich zu lieben.

Vorstellungen

CinemaxX Essen
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45127 Essen
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10785 Berlin
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Filmkritik

„Täter sind immer auch Opfer.“ Das ist der erste von vielen Sinnsprüchen, die der unbekannte Erzähler aus dem Off kundtut. Er verweist damit auf die Perspektive des Gefängnisfilms von Ekrem Engizek. Alexander Rothstein (Constantin von Jascheroff) ist unschuldig. Zumindest beteuert er das unentwegt gegenüber allen, denen er in der Haftanstalt begegnet. „Du brauchst deine Klamotten gar nicht erst anziehen, du wirst ohnehin gleich gefickt“, sagt derjenige, der ihm seine Gefängniskluft aushändigt; und der ist noch einer der Netten im Knast.

Manfred (Michael Lott) wird sein erster (väterlicher) „Freund“ im Kreis der Schwerverbrecher und Mörder. Seine Zellkumpane wollen ihn hingegen quälen wie Khalil (Kais Setti) oder zumindest ignorieren wie Viktor (Amir Israil Aschenberg). Keiner interessiert sich für Alexanders Schicksal. Allenfalls sein Anwalt, solange der noch von seiner gutbürgerlichen Familie bezahlt wird. Eigentlich ist Alexander Bankkaufmann, doch dann dealte er so intensiv mit Haschisch, bis jemand „plauderte“. Ganz unschuldig ist er also nicht. Er ist eben auch Täter und hier im „Haps“, dem arabischen Ausdruck für „Knast“, auf jeden Fall ein „Opfer“ – Freiwild!

Mitten in Berlin

Regisseur Ekrem Engizek orientiert sich in seinem knallharten Genrefilm an US-amerikanischen B-Movies, wie sie früher für Videotheken produziert wurden. Also an Jean-Claude-Van-Damme- oder Scott-Adkins-Vehikeln, nur ohne Faustkämpfe. Wenn die Brachial-Stars der 1990er- und 2000er- ins Gefängnis mussten, geschah das meist in Osteuropa, Mexiko oder der US-Provinz, wo das Recht in den Händen korrupter Gefängnisdirektoren oder Verbrechersyndikate lag und es in den Zellen nicht hell wurde. Und die Klos zum Himmel stanken; von Ratten und Kakerlaken ganz zu schweigen. In einem solchen Loch landet jetzt auch Alexander – mitten in Berlin! Nicht nur die adrette Uniform der Aufseher mit der Aufschrift „Justiz“ mutet in „Haps - Crime Doesnt’t Pay“ also etwas unpassend an.

Dann wird der „Holländer“ (Cem Öztabakci) auf Alexander aufmerksam. Der kurdische Gangsterboss Mazlum, einer der Chefs im organisierten Drogenhandel in Berlin, dealt mit Cannabis, und zwar im großen Stil. Da für Koks wesentlich höhere Strafen drohen, beschränkt er seine Aktivitäten auf leichte Drogen. Draußen floriert das Geschäft, und drinnen ist der bullige Kurde der König, mit allen Vergünstigungen, die man sich bei den Wärtern erkaufen kann. Alexander lässt sich auf einen Deal mit Mazlum ein. Er überredet seinen besten Freund, den Stoff des „Holländers“ auf den Berliner Straßen unter die Leute zu bringen. Mit dem Geld, das für Alexander dabei abfällt, will er seinen Anwalt bezahlen und seine schwangere Frau unterstützen.

In den US-amerikanischen B-Movies würde der „unschuldige“ Sympathieträger nun das korrupte System im Knast auseinandernehmen und damit zwar schuldig, aber wenigstens der moralische Sieger werden. Doch Engizek verwandelt den Genrefilm ohne Klopperei und ohne Thriller-Plot in ein Drama, in dem der „Unschuldige“ erst zum Opfer und dann – geschoren und durch Training gestählt – zum Monster wird. Zumindest will das die nicht enden wollende „Gefängnis-Prosa“ glauben machen, die aus dem Off das Drama permanent kommentiert: „In deiner Welt meinst du, du bist immer nur das Opfer. Doch in Wirklichkeit bist nur du es nicht.“

So schrecklich wie cool

Alexander ist als Held gefallen und wird durch den Vollzug weder rehabilitiert, geschweige denn auf den richtigen Weg gebracht. Es ist das System, das Menschen krank macht, wie es etliche deutsche Gangster-Raps immer und immer wieder einhämmern. „Haps“ heißt im Untertitel „Crime Doesn’t Pay“, was dem Film einen moralischen Anstrich geben will. Doch die Handlung mäandert eigentümlich nichtssagend in alle Richtungen. Der Film kokettiert mit den schlimmen Zuständen im Knast, die er gleichzeitig anprangert. Alexanders Wandlung ist schrecklich, aber auch cool. Die US-Filme machten es sich einfacher, weil sie nur das Ego ihres Stars und die Gewaltlust des Publikums bedienten. Tiefe war dort nicht vorgesehen. Deshalb konnten sie auch nicht am Anspruch scheitern. Das unterscheidet sie von „Haps - Crime Doesn’t Pay“.

Erschienen auf filmdienst.deHaps - Crime Doesn't PayVon: Jörg Gerle (27.3.2025)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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