Vorstellungen
Filmkritik
Die letzten Solofilme Bud Spencers waren eher anödend als unterhaltsam. Hier endlich ist das schlagkräftige "Schwergesicht" die Hauptfigur eines Abenteuerfilms, in dem sich Temperament auf weiten Strecken mit Witz verbindet und das Westerngenre einer gelungenen Parodie verfällt.
In pointiertem Galopp-Stil beginnt Buddys und seines indianischen Freundes "Donnernder Adler" Ritt durch die Prärie, bis sie in einem weltverlorenen Stadtchen anlangen, wo Buddy wegen eines mit ärztlichen Arbeitsmitteln gefüllten Koffers für einen Mediziner gehalten wird. Gutmütig kommt Buddy dem "Wunderglauben" der Bewohner nach und kuriert ihre Wehwehchen mit fantasievollen Mixturen und kernigen Handgriffen. "Doktors" Faust bewährt sich aber noch besser im Kampf gegen eine Bande, die unter der Führung des selbstverständlich rabenschwarz gewandeten "Colorado-Slim" das Städtchen heimsucht. Am Ende verhindert Buddy mit Hilfe des "Donnernden Adlers", daß der ständig schlimm lächelnde Colorado-Slim die Banken des Ortes ausräubert, während die Bevölkerung gerade den Gründungstag ihres Städtchens feiert. Und zum Erstaunen aller entlarvt Buddy auch noch den Sheriff als heimlichen Komplicen von Colorado-Slim. Sportsfreunde werden übrigens belustigt in der Rolle dieses ständig Prügel beziehenden Sheriffs den ehemaligen ungeschlagenen Europameister im Schwergewicht, Joe Bugner, wiedererkennen.
Die Handlung wird bei aller Einfachheit zum guten Transporteur einer zwerchfellkitzelnden Gagfülle. Natürlich sind die Gags und Klischeeverulkungen keine Neuerfindungen, sondern aus bekannten Westernspäßen abgekupfert. Beispielsweise ist in den virtuosen und selten so witzig-munter dargebotenen Buddy-Keilereien die Musterreihe der furiosen Prügeleien aus Henry Hathaways "Land der tausend Abenteuer" unverkennbar. Aber es ist gekonnt "nachgemacht", gibt dem Film Pfiff und Frische und überführt vor allem das, was so leicht bedenklichem Brutalklamauk verfallen könnte, in erheiternde Ansehnlichkeit.