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Filmkritik
Dieses Thema - das Ethos journalistischen Engagements - hat in den USA filmische Tradition, was u. a. Filme wie "Reporter des Satans" und "Die Maske runter" belegen. Zu diesen Vorbildern gesellt sich nun ein neues Werk mit einem aktuellen Polit-Thema: die Geschichte vom Sturz des amerikanischen Präsidenten Nixon durch die Recherchen zweier hartnäckiger Reporter der " Washington Post", die zunächst selbst nicht ahnten, an welch brisanter Lunte sie zündelten. Daraus wurde dann der weltweite Folgen auslösende "Fall Watergate", den die beiden in einem 400 Seiten dicken Report beschrieben. Der Fall selbst und die Folgen sind rund um die Welt bekannt: In der Nacht des 17. Juni 1972 hatten fünf Männer im Hauptquartier der Demokratischen Partei in Washington (dem Watergate-Gebäude) eingebrochen und waren erwischt worden. Den beiden Reportern waren bei der Polizeiuntersuchung Kleinigkeiten aufgefallen, hatten sie stutzig gemacht, Fragen ausgelöst, die dann bis ins Weiße Haus führten, ins Zentrum der verbrecherischen Manipulationen. So sehr der "Fall Watergate" auch zum Begriff geworden ist, so wenig genau dürften die davon ausgelösten Vorstellungen sein, doch auch der Film hellt diese Dunkelstellen nicht auf. Denn dem Produzenten Robert Redford und seinem Regisseur Alan J. Pakula ging es wohl weniger um die politischen Aspekte des Falles, als um den Anteil der beiden Reporter an dieser Polittragödie, um die Funktion des Journalismus in der demokratischen Gesellschaft. Dabei werden die beiden keineswegs zu reinen Idealisten hochstilisiert: ihrer Hartnäckigkeit liegt außer dem journalistischen Gespür für den großen Fisch, der da an Land zu ziehen sei, simpler persönlicher Ehrgeiz zugrunde. Immerhin: Sie haben sich weder durch Schwierigkeiten noch durch Drohungen von ihrer Fährte abbringen lassen, erhielten aber auch die Unterstützung der Herausgeber, die allen Bedenken zum Trotz grünes Licht gaben. - Diese Story wurde zu einem spannenden Kriminalfall verdichtet und unterkühlt inszeniert, aber völlig auf den Vordergrund reduziert, ohne Hintergründe und Zusammenhänge aufzudecken. So wenig wie politische Erhellung darf man eine moralische Abhandlung über den Journalismus erwarten; dem Film geht jede ideologische Grundierung ab. Er ist handwerklich gut gemacht, mit einem präzise gebauten Drehbuch, das sehr geschickt Berufsrealität mit Enthüllungen und Geheimnissen mixt, einer ebenso präzise zupackenden Regie und einem überzeugenden Darstellerensemble. Er kommt ganz ohne modische Effekte wie Sex, Brutalität oder Horror aus und enthält gerade nur so viel an thematischem Gewicht, daß, wer will, zu Überlegungen über die Funktion des Journalismus angeregt wird, andere sich aber mit der Spannungsunterhaltung begnügen können.