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Filmplakat von Die Fotografin

Die Fotografin

120 min | Drama, Kriegsfilm, Historie | FSK 12
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Das ehemalige Fotomodell Lee Miller (Kate Winslet) ist es leid, Objekt ihrer männlichen Kollegen zu sein und konzentriert sich auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Mitten im Krieg geht sie als Fotoreporterin an die Front nach Frankreich und dokumentiert gemeinsam mit ihrem Kollegen David E. Scherman (Andy Samberg) über Monate die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Sie gehören zu den ersten Fotografen, die bei der Befreiung der Lager von Buchenwald und Dachau dabei sind. Lees Bilder werden zu den stärksten Zeugnissen jener entsetzlichen Verbrechen und brennen sich in die Geschichte ein – aber lassen auch Miller selbst bis an ihr Lebensende nicht mehr los …
Gemeinsam mit Lee Millers Sohn, Antony Penrose, begann Kate Winslet bereits 2016 mit der Entwicklung von DIE FOTOGRAFIN. Im Vordergrund stand dabei Millers prägendster Lebensabschnitt, ihre Zeit als Kriegsberichterstatterin an der Front des Zweiten Weltkrieges. Über mehrere Jahre hinweg tauchten Winslet und Penrose in Lee Millers persönliche Archivmaterialien ein. Insbesondere blickten sie auf die Ereignisse, die Miller dazu bewegten, ihre Stimme als Zeugin des Krieges zu nutzen. Regie führte die ehemalige Kamerafrau Ellen Kuras („Eternal Sunshine of the Spotless Mind“), das Drehbuch stammt von Liz Hannah („The Post“) und Marion Hume & John Collee. Der Film basiert auf der von Lees Sohn Antony Penrose verfassten Biografie „Immer lieber woandershin - Die Leben der Lee Miller“. Oscar-Preisträgerin Kate Winslet („Der Vorleser“) spielt selbst die Hauptrolle in diesem faszinierenden Porträt einer Frau, deren einzigartiges Talent und unerbittliche Hartnäckigkeit einige der einflussreichsten Bilder des 20. Jahrhunderts kreierten.
  • RegieEllen Kuras
  • ProduktionsländerVereinigtes Königreich
  • Produktionsjahr2024
  • Dauer120 Minuten
  • GenreDramaKriegsfilmHistorie
  • AltersfreigabeFSK 12
  • IMDb Rating6.4/10 (486) Stimmen

Vorstellungen

Kinodrom Bocholt
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Meckenemstraße 8
46395 Bocholt
Traumpalast Waiblingen
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Bahnhofstraße 50-52
71332 Waiblingen
Traumpalast Schwäbisch Gmünd
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Türlensteg 29
73525 Schwäbisch Gmünd
Filmwelt Landau
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Albert-Einstein-Straße 2
76829 Landau
Traumpalast Nürtingen
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Uhlandstraße 10
72622 Nürtingen
Cinema Ahaus
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Schloßstraße 16-18
48683 Ahaus
Cinema Dülmen
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48249 Dülmen
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Filmzentrum Bären Böblingen
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71032 Böblingen
Programmkino Ost Dresden
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Schandauer Straße 73
01277 Dresden

Filmkritik

„It’s just pictures“, Bilder, nicht mehr. An einem Tag im Jahr 1977 wird die Fotografin Lee Miller in ihrem Wohnhaus, dem Farley Farm House im englischen Chiddingly, von einem jungen Journalisten aufgesucht. Er möchte mehr über die Geschichten hinter den Bildern erfahren. Miller, die von ihrer Alkoholsucht gezeichnet ist, gibt sich zunächst einsilbig. Doch dann kommt sie bei unzähligen Zigaretten und Drinks doch ins Reden.

Vom Mannequin zur Reporterin

Die künstlerische Biografie von Lee Miller ist von Brüchen und Diskontinuitäten gezeichnet. Surrealismus, Mode-, Porträt-, Reisefotografie und Kriegsberichterstattung stehen, zumindest auf den ersten Blick, recht unverträglich nebeneinander. Über ihre Tätigkeit im Dienst der US-Army war lange Zeit wenig bekannt, denn bis auf einige Reportagefotos, die in der US-amerikanischen und britischen „Vogue“ publiziert wurden, gelangte nur wenig an die Öffentlichkeit. Das Werk von Lee Miller war zunächst von den Bildern überlagert, die andere von ihr machten: der Surrealist Man Ray oder Edward Steichen, der sie als Mannequin für die Titelseiten der New Yorker Modezeitschriften fotografierte. Miller war außerdem als die „Frau in Hitlers Badewanne“ bekannt. Nach der Einnahme Münchens am 30. April 1945 fotografierte der „Life“-Fotograf David E. Scherman seine Kollegin in Hitlers Münchener Privatwohnung am Prinzregentenplatz.

Erst Ende der 1990er-Jahre, lange nach Millers Tod 1977, fand ihr Sohn Antony Penrose, heute Direktor des Lee-Miller-Archivs, den Großteil der Kriegsfotografien auf einem Dachboden. Die Fotografin Miller wurde neu entdeckt. Es folgten zahlreiche Ausstellungen und Publikationen – und mit „Die Fotografin“, dem Spielfilmdebüt der Kamerafrau und Dokumentarfilmerin Ellen Kuras, nun das erste Biopic.

Der Film beginnt Ende der 1930er-Jahre an der französischen Küste. Miller, mehr als legendäres Ex-Modell denn als Fotografin bekannt, hat keine Lust mehr, „Bild zu sein“. Im Kreis ihrer Künstler:innenfreunde, darunter der Dichter Paul Éluard und seine Frau Nusch – verbringt sie ihre Tage mit intensiven Gesprächen und Müßiggang. Dabei lernt sie ihren zukünftigen zweiten Ehemann, den britischen Künstler und Autor Roland Penrose, kennen.

Say „Blitz“, nicht „Cheese“

Bilder von Hitler, der sich von jubelnden Massen feiern lässt, prägen die Wochenschauen, aber noch denkt niemand an Krieg. Als Lee Miller, die Penrose nach London gefolgt ist, unter der Redakteurin Audrey Withers bei der britischen „Vogue“ als Fotografin zu arbeiten beginnt, lautet die Regieanweisung zum Lächeln bereits „Blitz“ (und nicht „Cheese“).

Die Schauspielerin Kate Winslet ist in der Rolle der „Fotografin“ das Zentrum eines solide erzählten, aber über weite Strecken etwas unspezifisch bleibenden Films. Das wiederholte Zurückspringen in die Rahmenhandlung, die am Ende einen doppelten Boden aus dem Hut zaubert, verstärkt dabei nur das Formelhafte, Behäbige. Erst mit dem Ausbruch des Krieges verbindet sich die Figur stärker mit dem Kontext, wird der Kontext mehr als eine bloße Hintergrundbebilderung.

Ellen Kuras hat sich vor allem darauf konzentriert, die Fotografien von Lee Miller szenisch einzubetten, etwa ihre Aufnahmen von Models in den Trümmern der zerstörten Stadt nach dem „London Blitz“, in denen sich der Abschied von der Modefotografie bereits ankündigte und ein Interesse an der zeitgeschichtlichen Reportage durchschien. Ab diesem Punkt konturiert sich auch Kuras’ feministische Perspektivierung etwas klarer.

Befreiung von Rollenmustern

Ihren Platz als Kriegsfotografin, der auch eine Befreiung von traditionellen Rollenmustern bedeutete, musste sich Lee Miller mühsam erkämpfen. Ihre Anträge, an der Front fotografieren zu dürfen, wurden mehrfach abgewiesen; Frauen waren im militärischen Bereich nicht zugelassen. Als US-Amerikanerin konnte sie sich schließlich über die US-Armee akkreditieren. 1944 fotografierte sie in den Lazaretten in der Normandie und im befreiten Paris als Kollaborateurinnen gebrandmarkte Frauen; ein Jahr später in den gerade befreiten Konzentrationslagern Buchenwald und Dachau. Leichenberge, Knochenberge, bis zum Skelett abgemagerte Häftlinge, ein vor Angst erstarrtes Mädchen in einer Baracke. Es ist paradox, dass „Die Fotografin“ ausgerechnet in den Momenten des größten Schreckens etwas mehr zum Leben erwacht. Die „Vogue“ druckte diese Bilder damals nicht.

Erschienen auf filmdienst.deDie FotografinVon: Esther Buss (17.9.2024)
Vorsicht Spoiler-Alarm!Diese Filmkritik könnte Hinweise auf wichtige Handlungselemente enthalten.
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