Anlässlich des 50. Erinnerungsjahres des Pinochet-Putsches 1973 zeigt der Dokumentarfilm „9/11 Santiago“ anhand der zweiten Generation chilenischer Flüchtlinge die unterschiedlichen Erfahrungswelten der Ankommenden im politisch geteilten Deutschland des Kalten Krieges. Erstmals erzählen Kinder, die mit ihren Eltern Chile verlassen mussten, über Flucht und Exil. Viele von ihnen sind damals im Alter zwischen 4 und 9 Jahren, als sie in die Bundesrepublik oder die DDR kommen. Sie erleben die Sehnsucht der Eltern nach baldiger Rückkehr, deren aufreibende Solidaritätsarbeit und müssen schon früh Aufgaben von Erwachsenen übernehmen. Doch die Pinochet- Diktatur dauert 15 Jahre und so wachsen sie in der deutschen Kultur auf, und die deutsche Sprache wird zur Muttersprache. Nach dem Ende der Diktatur entscheidet sich ein Teil von ihnen, in Deutschland zu bleiben, ein anderer kehrt nach Chile zurück. Viele von ihnen leiden bis heute an posttraumatischen Störungen und kämpfen mit den beiden Seiten ihrer Identität: bin ich deutsch oder chilenisch?
- Produktionsjahr2019
- Dauer90 Minuten
- IMDb Rating7/10 (1209) Stimmen
Vorstellungen
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